Luftangriff auf Drogendealer: Acht Tote in Syrien

Eine Hand voller kleiner Pillen
In Syrien floriert der Drogenhandel seit Kriegsbeginn.

Bei einem Luftangriff auf einen bekannten Drogendealer in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten acht Menschen ums Leben gekommen, darunter auch sechs seiner Kinder.

Der vermutlich jordanische Angriff am Montagmorgen an der syrisch-jordanischen Grenze traf den Drogenschmuggler Marai al-Ramthan und seine Familie, wie die oppositionsnahe "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" berichtete.

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Seit Ausbruch des Krieges in Syrien floriert der Drogenhandel im Land und zählt zu einer der Haupteinnahmequellen des syrischen Regimes.

Nach Angaben der Beobachtungsstelle mit Sitz in London war Al-Ramthan vor allem für den Schmuggel von Drogen aus dem syrischen Dorf Al-Shaab nach Jordanien verantwortlich. Beteiligt am Schmuggel sollen den Aktivisten zufolge auch Anführer der schiitischen Hisbollah aus dem Libanon sein. Deren Miliz kämpft im syrischen Bürgerkrieg an der Seite der Regierungstruppen.

Eine Aktivistengruppe aus der Grenzregion Al-Suwaida bestätigte den Luftangriff. Der Angriff traf ihr zufolge eine Kläranlage, in der sich eine Produktionsstätte für Drogen befand.

Internationale Ermittler halten Syrien mittlerweile für einen der weltweit größten Hersteller der Droge Captagon. Schätzungen zufolge ist der Handel mit den Amphetamin-Tabletten zu einem milliardenschweren illegalen Unternehmen geworden.

Menschen aus dem engsten Kreise des syrischen Machthabers Bashar al-Assad und ihrer Verbündeten sollen tief in die Produktion und den Schmuggel von Drogen verwickelt sein.

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