Internationale Ermittlungen: 228 Darknet-Dealer geschnappt

German and US investigators have jointly succeeded in striking a blow against illegal Internet marketplace The Wallstreet Market site
Neun Verdächtige wurden in Österreich festgenommen. Insgesamt wurden mehr als 50 Millionen Euro und fast eine Tonne Drogen beschlagnahmt.

Bei einem Schlag gegen den illegalen Darknet-Marktplatz „Monopoly Market“ sind 288 Verdächtige festgenommen worden - neun davon in Österreich -, die am Kauf oder Verkauf von Drogen im Darknet beteiligt waren. Das teilte die europäische Polizeiorganisation Europol am Dienstag mit.

Mehr als 50,8 Millionen Euro in bar und virtuellen Währungen, 850 Kilogramm Drogen und 117 Schusswaffen wurden beschlagnahmt.

Zusammenarbeit von neun Staaten

An der Operation „S+ BildpecTor“ nahmen neun Staaten teil. Sie wurde in Form von separaten Maßnahmen in Österreich, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Polen, Brasilien, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und der Schweiz durchgeführt. Die beschlagnahmten Drogen umfassen mehr als 258 Kilo Amphetamine, 43 Kilo Kokain, 43 Kilo MDMA sowie mehr als zehn Kilogramm LSD und Ecstasy-Pillen.

Ausgangspunkt waren Daten der deutschen Behörden, die im Dezember 2021 die kriminelle Infrastruktur des Marktplatzes aufgedeckt hatten. Sie dienten als Grundlage für Hunderte von nationalen Ermittlungen. Die im Zuge der Polizeiaktion gegen „Monopoly Market“ festgenommenen Verkäufer waren auch auf anderen illegalen Märkten aktiv. „Infolgedessen wurden 288 Verkäufer und Käufer, die an Zehntausenden von Verkäufen illegaler Waren beteiligt waren, in Europa, den USA und Brasilien festgenommen“, berichtete Europol.

Verhaftungen wurden in den Vereinigten Staaten (153), dem Vereinigten Königreich (55), Deutschland (52), den Niederlanden (10), Österreich (9), Frankreich (5), der Schweiz (2), Polen (1) und Brasilien (1) vorgenommen. Damit ist „SpecTor“ bereits erfolgreicher als die vorangegangenen Operationen „DisrupTor“ (2020) mit 179 und „Dark HunTor“ (2021) mit 150 festgesetzten Verdächtigen.

Konsequenzen wohl auch für Kunden

Die Strafverfolgungsbehörden haben zudem Zugang zu den umfangreichen Käuferlisten erhalten. „Tausende von Kunden auf der ganzen Welt“ müssen nun rechnen, ebenfalls strafrechtlich verfolgt zu werden.

„Unsere Koalition von Strafverfolgungsbehörden auf drei Kontinenten beweist, dass wir alle besser abschneiden, wenn wir zusammenarbeiten“, hielt Europol-Exekutivdirektorin Catherine De Bolle fest. „Diese Operation sendet eine starke Botschaft an Kriminelle im Darknet: Die internationale Strafverfolgung hat die Mittel und die Fähigkeit, Sie selbst im Darknet für Ihre illegalen Aktivitäten zu identifizieren und zur Rechenschaft zu ziehen.“

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