4 Gründe, warum sich die Brände in Los Angeles so schnell ausbreiten

4 Gründe, warum sich die Brände in Los Angeles so schnell ausbreiten
In Los Angeles wüten derzeit verheerende Brände, die mittlerweile auch Hollywood erreicht haben. Wie konnte sich das Feuer so schnell ausbreiten?

Es sind Bilder wie aus einem Katastrophen-Film: Verheerende Brände haben im Großraum Los Angeles eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Die Flammen griffen Mittwochabend auf die berühmte Hügelkette Hollywood Hills über, Teile des Stadtviertels müssen evakuiert werden.

Bisher kamen Behördenangaben zufolge fünf Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Medienberichten zufolge sind rund 130.000 Menschen auf der Flucht, mehr als 1.000 Gebäude wurden zerstört. Die Brände sind weiterhin nicht unter Kontrolle.

Feuer in Los Angeles: Warum sie diesmal besonders verheerend sind

Waldbrände sind seit jeher keine Seltenheit für Kalifornien, immer wieder treten so genannte "Fire Seasons" auf. Während diese jedoch früher auf ein paar Monate im Jahr beschränkt waren, scheinen sie nun ein nahezu konstanter Begleiter für zahlreiche US-Bundesstaaten zu sein. Das Forbes Magazin spricht sogar von einem "New Normal".

4 Gründe, warum sich die Brände in Los Angeles so rasant ausgebreitet haben: 

1. Bedingungen für "Feuer-Wetter" steigen an

Das extreme "Feuer-Wetter" ist das Ergebnis einer Kombination aus hohen Temperaturen, Trockenheit, verfügbaren Brennstoffen und starkem Wind. Seit Juli erlebt Süd-Kalifornien diese Komponenten nahezu durchgehend verstärkt, ohne ein Anzeichen der Milderung. 

Historisch gesehen lagen die für Feuer gefährlichen Zeiträume stets zwischen Spätsommer und frühem Herbst. In der jüngeren Vergangenheit hat sich das "Feuer-Wetter" aber aus diesem gewohnten Zeitfenster ausgeweitet und nun tritt nahezu das ganze Jahr auf. Mit dieser verlängerten Risiko-Periode steigt auch die Gefahr, dass sich häufiger Brandherde bilden können - ob auf natürlichem Wege oder aus Menschenhand. 

Kommen dann noch starke Winde hinzu (wie typischerweise zu dieser Jahreszeit in und um Los Angeles), steigt die Gefahr, dass die Feuer enorme Ausmaße nehmen. 

2. Auf extrem nasses folgte sehr trockenes Wetter

Forscherinnen und Forscher der University of California führen in einer neuen Studie genauer aus, wie die Klimaextreme der Erde große Flächenbrände begünstigen. Demnach gab es in Kalifornien nach vielen Jahren schwerer Dürre schließlich zwei extrem nasse Winter 2022/23 sowie 2023/24. Dadurch wuchs üppiges Gras- und Buschwerk. Aber: Der rekordheiße Sommer 2024 und der ausbleibende Regen im aktuellen Winter ließen die Vegetation vertrocknen - ideale Voraussetzungen für große Brände.

Laut der im Fachblatt Nature Reviews erschienenen Studie nehmen diese raschen Wechsel zwischen extrem nassem und trockenem Wetter weltweit zu. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts seien sie um 31 bis 66 Prozent angestiegen. "Eine weitere Erwärmung der Erde wird zu noch größeren Zunahmen führen", sagte Hauptautor Daniel Swain.

3. Starke Winde treffen auf enorme Trockenheit

Insbesondere Süd-Kalifornien ist an starke Windströmungen gewöhnt. Hinzu kommt nun aber eine auffallend starke Trockenheit. Normalerweise erlebt die Region in den Wintermonaten immer wieder Regenfälle, welche das Risiko einer "Fire-Season" während der starken Winde vermindern. 

Das war heuer aber wie bereits erwähnt nicht so, die extreme Trockenheit seit dem Sommer hat bis zum Jänner 2025 angehalten. Gerade im Süden Kaliforniens, wo Los Angeles liegt, hat es seit mindestens acht Monaten so gut wie gar nicht mehr geregnet  - wodurch die Wahrscheinlichkeit für große Brände natürlich enorm gestiegen ist. 

4. Kalifornien dicht besiedelt

In einem dicht besiedelten Gebiet wie Kalifornien ist die Wahrscheinlichkeit besonders hoch, dass irgendwo jemand etwas mutwillig anzündet, eine Zigarette wegwirft oder auch ein Baum auf eine Stromleitung fällt - was schnell zu einem Großbrand führen kann. Funkenflug durch Winde kann weitere Feuer entstehen lassen.

Kommentare