Kroatien-Urlaub wackelt: Rasanter Zuwachs bei Corona-Infektionen

Kroatien-Urlaub wackelt: Rasanter Zuwachs bei Corona-Infektionen
In Kroatien deutet sich eine "zweite Welle" an. Noch gilt nicht dieselbe Reisewarnstufe wie für den Westbalkan.

Urlaub mit Nebenwirkungen? Ausgerechnet in der Ferienzeit hat Kroatien mit einem Anstieg von Corona-Fällen zu kämpfen. Und das, wo Kroatien heuer drauf und dran wäre, Italien als beliebtestes Urlaubsland abzulösen - was die Präferenzen der Österreicher betrifft.

Schien das Coronavirus in Kroatien vor zweieinhalb Wochen schon so gut wie verschwunden, erlebt es nun eine Renaissance, die nachdenklich stimmt. Gemessen an den Tageswerten ab 25. Juni verdoppelte bis vervierfachte sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Vergleich zum Zeitraum davor. In den vergangenen beiden Wochen hat es insgesamt 834 Neuinfektionen gegeben - bei summa summarum 3151 bestätigten Fällen.

Für Kroatien gilt derzeit noch Reisewarnstufe 4 - also Hohes Sicherheitsrisiko. Dieses gilt allerdings grundsätzlich für ganz Europa und auch jene Staaten, für welche die Reisebeschränkungen aufgehoben wurden.

Höchste Reisewarnung für Westbalkan

Anders sieht es am sogenannten "Westbalkan" aus: Bereits am 1. Juli hat das Außenamt die höchste Reisewarnstufe für den Westbalkan ausgesprochen. Sprunghaft ansteigende Infektionszahlen - Experten sprechen von der "ersten Welle" - machten diese Maßnahme in sechs Ländern notwendig: Serbien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Kosovo, Nordmazedonien, Albanien. Von Reisen in den Westbalkan wird dringend abgeraten.

Sollten die Zahlen in Kroatien weiterhin derart rasant ansteigen, dürfte es schwierig zu argumentieren sein, hier nicht nachzuziehen. Laut Johns-Hopkins-Universität wurden in Kroatien (insgesamt rund 4,2 Mio. Einwohner) bisher 3151 Corona-Infektionen erfasst. Tendenz: deutlich steigend. Es gab 113 Todesfälle.

Die Balkanregion blieb anfangs vom Coronavirus weitestgehend verschont, weshalb relativ schnell flächendeckend wieder Lockerungen ausgesprochen wurden. Strände und Nachtclubs öffneten, Tennis-Star Novak Djokovic ließ in Serbien vor Publikum ein Tennis-Turnier, seine sogenannte Adria-Tour, spielen - und infizierte sich umgehende selbst mit den Virus.

In Serbien durfte am 21. Juni gewählt werden, in Kroatien am vergangenen Sonntag, Wahlen in Nordmazedonien stehen bevor.

Slowenien ist strikt

Österreichs Nachbarland Slowenien hat bereits deutlich auf die veränderte Infektionslage reagiert. Fast 800 Einreisende aus den Westbalkan-Staaten haben am Wochenende bei der Einreise nach Slowenien Quarantänebescheide erhalten. Am Samstag seien 340 Bescheide ausgestellt worden, am Sonntag weitere 435, teilte das Gesundheitsministerium der Nachrichtenagentur STA mit.

Bei einem Großteil handle es sich um Personen aus Bosnien-Herzegowina, hieß es.

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