Charles in Deutschland: Wie man sich einem König gegenüber verhält

Charles in Deutschland: Wie man sich einem König gegenüber verhält
Ist es okay, um ein Selfie zu bitten - und muss man einen Knicks machen? Die wichtigsten Antworten für Royal-Fans.

Wie verhält man sich, wenn man dem britischen König gegenübersteht? Was ist erlaubt und was ein absolutes No-Go?

Nach Angaben des Königshauses in London gibt es keine obligatorischen Verhaltensregeln, wenn man auf Mitglied der "Royal Family" trifft, worauf so mancher Fan wohl beim Besuch von König Charles III und seiner Frau Camilla ab Mittwoch in Berlin hoffen dürfte. Viele Menschen möchten die traditionellen Formen jedoch einhalten. 

Muss ich mich verbeugen?

Für Männer bedeute das, bei einem Treffen den Kopf zu senken, für Frauen einen kleinen Knicks. „Aber nur kurz, nichts zu Dramatisches“, empfahl der Royal-Beobachter Craig Prescott im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Andere geben sich demnach aber einfach auf die übliche Weise die Hand. „Das kann jeder halten, wie er mag“, sagt eine Sprecherin der britischen Botschaft in Berlin der dpa.

"Ihre Majestät" oder Sir?

Und wie spricht man die Majestäten an? „Bei einer erstmaligen Ansprache bei einer erstmaligen Begegnung wie etwa am Brandenburger Tor sagen Sie Your Majesty“, erklärt die Botschaftssprecherin. „Geht die Konversation dann weiter, wechseln Sie zu Sir."

Charles' Frau Camilla, die Queen Consort, spricht man demnach ebenfalls mit „Your Majesty“ an - und wechselt anschließend zu „Ma'am“.

„Und zwar das “a„ in “Ma'am„ kurz ausgesprochen wie bei “jam„ (Englisch für Marmelade) oder “lamb„ (Englisch für Lamm), nicht lang wie bei “palm„ (Englisch für Handfläche)“, führt Prescott aus.

Kein Körperkontakt

Anfassen ist verboten: „Man berührt Mitglieder der Royal Family eigentlich nicht“, sagt der Monarchie-Beobachter weiter. Freundschaftlich eine Hand auf die Schulter zu legen oder sich dem König oder der König allzu persönlich zu nähern, sei zu vermeiden.

Allerdings habe es die im vergangenen Jahr gestorbene Queen Elizabeth II. sehr gelassen genommen, als die frühere First Lady Michelle Obama ihr den Arm um die Schultern gelegt habe - und die Geste sogar erwidert.

„Da legte sich auf einmal dieser kleine Arm mit weißem Handschuh um (Michelle) Obamas Taille“, erinnert sich Prescott.

Der Experte rät trotz der besonderen Begegnung, die Fassung zu bewahren: „Werden Sie nicht zu einem zitternden Nervenbündel!“

Nicht über Harry und Meghan reden

Nicht jedes Thema eignet sich für einen royalen Smalltalk. „Nichts zu Kontroverses“, empfiehlt Prescott, der an der walisischen Universität Bangor Verfassungsrecht lehrt.

„Die Diskussion über Harry und Meghan sollte man vielleicht besser sein lassen.“

Eine gute Idee sei es dagegen, abzuwarten und den König oder die Königin selbst das Gesprächsthema bestimmen zu lassen.

Autogramm oder Fotos?

Sich ein Autogramm von den Royals zu holen, gilt als No-Go - die ohnehin deutlich zeitgemäßeren Selfies hingegen jedoch nicht. „Da haben sich die Royals sehr dran gewöhnt“, sagt Prescott.

Gerade draußen beim Bad in der Menge seien Schnappschüsse und Selfies mittlerweile an der Tagesordnung. Queen Elizabeth II habe sogar einst bei den Commonwealth Games „Photobombing“ betrieben - also sich überraschend in ein Foto mit Athletinnen gemogelt.

Kommentare