Kanada will Kinder indigener Familien mit Millardenbeträgen entschädigen

Trauer um Kinder, die aus ihren Familien gerissen wurden dann früh verstarben
Umgerechnet 28 Milliarden Euro stehen bereit, damit sollen Reformen finanziert und Entschädigungen ausbezahlt werden.

Kanada möchte Kinder indigener Familien für die jahrzehntelang zu geringe finanzielle Unterstützung entschädigen. Die Regierung in Ottawa werde bis zu 40 Milliarden kanadische Dollar (etwa 28 Milliarden Euro) dafür einplanen, sagte der für Kanadas Ureinwohner zuständige Minister Marc Miller der Nachrichtenagentur Canadian Press.


Etwa die Hälfte dieser Summe solle in langfristig angelegte Reformen des entsprechenden Sozialsystems fließen und die andere in Entschädigungszahlungen, so Miller. Am Dienstag sollte das Vorhaben offiziell verkündet werden. Mit der Summe will die Regierung einen Rechtsstreit beilegen.

Kanada will Kinder indigener Familien mit Millardenbeträgen entschädigen

Nicht vergessen


In einem historischen Urteil hatte Kanadas Gericht für Menschenrechte festgestellt, dass indigene Kinder unter der
unzureichenden Finanzierung der Kinder- und Familiendienste in ihren Gemeinden durch die Regierung zu leiden hatten, was zur Trennung von Familien geführt habe. „Dies sind 30 Jahre Kosten des Versagens - und diese Kosten sind hoch“, sagte Miller laut Canadian Press.

Hunderte Leichen in anonymen Massengräbern

Kanadas Regierung steht nach dem Fund Hunderter Leichen von Kindern der kanadischen Urbevölkerung in anonymen Massengräbern in der Nähe früherer und meist von der katholischen Kirche geführter Internate ohnehin unter großem Druck. UN-Menschenrechtsexperten hatten von der Regierung Kanadas und dem Vatikan im Sommer umfassende Aufklärung gefordert.

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Justin Trudeau

Premierminister Justin Trudeau hatte den Papst aufgefordert, nach Kanada zu kommen und sich zu entschuldigen. Er selbst bat um Verzeihung und ließ die Flaggen an öffentlichen Gebäuden über Monate auf halbmast wehen.

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