"Ich habe meinen Onkel erstochen": Falscher Notruf hat Nachspiel

"Ich habe meinen Onkel erstochen": Falscher Notruf hat Nachspiel
Da sein Onkel starke Rückenschmerzen hatte, die Rettung sich allerdings Zeit ließ, griff ein Deutsch-Grieche zu einer Finte.

Gut gemeint ist nicht immer gut geholfen: Der baden-württembergische Industriemechaniker Tsako K. konnte es einfach nicht mehr abwarten und beging einen folgenschweren Fehler. Wie die Bild-Zeitung berichtet, klagte Tsakos Onkel Starvos B. eines Abends über "extreme Rückenschmerzen". Der Neffe wählte den Notruf, als die Schmerzen nicht besser wurden. Doch auch nach einer Stunde war noch kein Krankenwagen in Sicht.

Warum? Die Bild zitiert den Leiter der Notfallrettung Ludwigsburg: "Rückenschmerzen werden meist nicht als lebensbedrohliche eingestuft, andere Dinge gehen vor."

Tsako berichtet, er habe Panik bekommen, dachte, sein Onkel würde sterben: "Ich bin doch kein Arzt!" Selbst habe er den Onkel nicht in die Klinik bringen können, da er Wodka konsumiert hatte. Was konnte er also unternehmen, um die Ankunft der Rettung zu beschleunigen?

Vorgetäuschter Notruf zeigte zügig Wirkung

Tsakos strafrechtlich relevante Lösung: Er wollte eine lebensbedrohliche Situation vortäuschen. Deshalb alarmierte er kurzerhand die Polizei und behauptete: "Jetzt habe ich meinen Onkel erstochen."

Immerhin: Nur zwei Minuten später seien mehrere Polizeiwagen, fünf Minuten später zwei Krankenwagen vor dem Haus gestanden.

Der Onkel wurde also doch noch ins Krankenhaus gebracht. Ihm geht es mittlerweile wieder gut, eine Ursache für die Rückenschmerzen konnte nicht entdeckt werden. Auf Tsako kommt hingegen eine Anzeige wegen des Vortäuschens einer Straftat und Missbrauch des Notrufs zu. Zudem muss er wohl die Einsatzkosten tragen. "Mir ist die Strafe egal, ich bezahle alles, was von mir gefordert wird. Ich würde mir nur wünschen, dass uns nächstes Mal schneller geholfen wird", sagt er zu Bild.

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