Forscher entwickelt Gewächshäuser für den Mond

Eden-ISS-Projektleiter Daniel Schubert
Essen auf dem Mond ist ein Projekt mit konkreter Zukunft, wenn Austronauten länger auf dem Erdtrabanten bleiben können.

Schon im Vorjahr haben Forscher vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bremen ein Modell von einem Gewächshaus auf dem Mond vorgestellt. Getestet wurde zwar auf der Erde, genauer am Südpol, doch auf einer Anbaufläche von 12,5 Quadratmetern wurden binnen neun Monaten knapp 270 Kilo Gemüse erzeugt.

Das Weltraumgewächshaus besteht aus einem Modul, das auf eine Falcon-9-Trägerrakete passt, wie Eden-ISS-Projektleiter Daniel Schubert sagte. Er kündigte an, dass das DLR in einigen Jahren einen ersten Prototyp präsentieren werde. Nach der Landung soll sich die Hightech-Anlage entfalten und hätte dann eine Anbaufläche von rund 30 Quadratmetern für Obst und Gemüse in einem völlig geschlossenen System. Sie könnte rund 90 Kilo Nahrung pro Monat liefern.

Japaner wollen auch Getreide anbauen

Nun berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo, dass Japans Regierung und deren Raumfahrt-Agentur sich mit verschiedenen Lebensmittel- und Technologie-Firmen zusammengetan haben, um die Nahrungsmittelproduktion auf dem Mond zu erforschen. In den japanischen Gewächshäusern soll auch Getreide angebaut werden. Denn nur mit Astronautenkost wird die neue Forschergeneration nicht die Mondstationen der Zukunft bewohnen wollen. Genau hier setzt das japanische Forschungsprojekt an. Es geht um Nahrungsmittelversorgung für große Crews, die lange auf dem Mond bleiben.


Bisher waren erst zwölf Menschen auf dem Mond. Eugene Cernan von der Mission Apollo 17 war der letzte, am 14. Dezember 1972. Und erst jetzt, fast 50 Jahre später, nehmen Projekte zu Mond-Tourismus und Langzeitaufenthalten Fahrt auf.

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