Fanshop "leergekauft": TikTok-User trollen Trump erneut

Holt der Präsident nun zum Gegenschlag aus?
Als wäre eine Wahlkampfrede in einer halbleeren Arena nicht schon schlimm genug: Diesmal wurde Trumps Fanshop attackiert.

Weiterhin ist US-Präsident Donald Trump Zielscheibe von Usern der Social-Media-Plattform TikTok. Nachdem Tausende Gratistickets für Trumps Wahlkampfauftritt in einer Arena in Tulsa reserviert hatten - nur um Trumps Corona-Party fernzubleiben und für eine halbleeres Stadion zu sorgen - legten sie nun kräftig nach.

Neuester Trend: In Trumps Online-Store - dem "Trumpstore" - Merchandise-Artikel im Wert von tausenden Dollar in den Warenkorb legen. Macht das eine kritische Zahl an Personen über einen konstanten Zeitraum, gilt das Produkt als ausverkauft. Natürlich erwerben die "Trump-Trolle" weder Trump-Baseballs, noch Trump-Wasserflaschen, sondern sorgen nur dafür, das tatsächliche Trump-Fans online nichts aus der Produktpalette des Präsidenten kaufen können, weil die Dinge eben in anderer Menschen Warenkörbe lagern.

Schlechte Bewertungen

Dabei bleibt es nicht. Die User haben gleichzeitig damit begonnen, Trumps Restaurants und Firmen auf Online-Plattformen wie Yelp oder Google mit schlechten Bewertungen zu bombardieren. Alleine Trumps International Hotel in Las Vegas hat seit Dienstag über 30 Ein-Sterne-Reviews bekommen. Viele Bewertungen sind kurz und bündig gehalten und reduzieren sich auf Beleidigungen wie "Fuck Trump".

Trumps Wahlkampfteam hat auf einen Teil der neue Aktion der TikTok-User reagiert. Mittlerweile kann jeder Kunde des Online-Shops maximal nur noch drei identische Artikel in seinen Warenkorb legen.

K-Pop

Warum findet das alles auf TikTok statt? Die chinesische Plattform ist zugeschnitten auf junge Menschen mit niedriger Aufmerksamkeitsspanne. Es können höchsten 60 Sekunden lange Videos hochgeladen werden. 800 Millionen aktive Nutzer schätzen das und nutzen die Plattform etwa für Parodien und auch kurzweilige politische Statements.

Insbesondere K-Pop-Fans nutzten in den vergangenen Monaten zunehmend Online-Netzwerke, um sich politisch bemerkbar zu machen. "K-Pop-Twitter" ist quasi eine eigene Social-Media-Blase - das "K" steht für Korean, und "Korean Pop" ist noch einmal eine ganze andere Geschichte wert, die Sie zum Beispiel hier nachlesen können.

Diese gut organisierte und vernetzte Fanszene flutete bereits rassistische Hashtags wie #WhiteLivesMatter mit Bildern von koreanischen Pop-Bands oder ließ die Postings der Verschwörungsbewegung QAnon in einer Flut koreanischer Popmusik untergehen.

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