Epstein-Komplizin: Foto von Missbrauchsopfer mit Prinz Andrew ist "Fake"

Ein Bild von früher: Prinz Andrew mit einer jungen Dame und der Epstein-Vertrauten Ghislaine Maxwell
Die wegen Menschenhandels inhaftierte Ghislaine Maxwell verteidigt in einem Interview den britischen Prinzen gegen den Vorwurf, er habe eine Minderjährige missbraucht.

Viele Jahre war Ghislaine Maxwell die Frau an der Seite des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Sie half dem (wie sie selbst) schwerreichen US-Investmentbanker, jugendliche Opfer für seinen Missbrauchs-Ring zu finden. Im Vorjahr wurde Maxwell wegen Menschenhandels von Minderjährigen zum Zweck der sexuellen Ausbeutung zu 20 Jahren Haft verurteilt. Epstein erhängte sich 2019 in seiner Gefängniszelle.

Bereits während des Prozesses 2021 zeigte die 60-jähriger Amerikanerin keinerlei Reue - und auch in Haft ist davon nichts zu bemerken. In einem Interview mit dem britischen TV-Sender TalkTV sprach Maxwell nun über ihre Zeit mit Epstein, ihre Haft - und die Vorwürfe gegen dessen wohl berühmtesten Freund, den britischen Prinzen Andrew.

Diesem soll Epstein mehrmals eines seiner Opfer "ausgeliehen" haben. Die heute 40-Jährige Virginia Giuffre (geb. Roberts) hatte deshalb gegen Andrew geklagt und sich mit ihm vor einem Jahr außergerichtlich geeinigt - Andrew vermied so einen Zivilprozess in den USA. 

Im Mittelpunkt der Ermittlungen stand ein Foto, das Andrew zeigt, wie er seinen Arm um die damals minderjährige Virginia legt; im Hintergrund steht Maxwell. Peinlich war das Foto (siehe oben) für Andrew deshalb, weil er behauptet hatte, dem Mädchen nie begegnet zu sein.

"Es gab nie ein Original"

Im Talk-TV-Interview, das bereits im Sommer aufgezeichnet wurde und am Montagabend ausgestrahlt werden soll, bezeichnet Ghislaine Maxwell die Aufnahme als "Fake".

"Ich glaube nicht eine Sekunde lang, dass es echt ist", sagt sie laut Spiegel. "Es gab nie ein Original, und außerdem gibt es kein Foto. Ich habe bisher nur eine Fotokopie davon gesehen."

Sie könne sich nicht erinnern, dass sich Prinz Andrew und Virginia Giuffre jemals begegnet seien, so Maxwell. Allerdings sei die junge Frau damals viel mit Epstein gereist; ein Treffen mit dem Prinzen sei also nicht undenkbar.

Einsatz als Sanitäterin?

Sie habe alles verloren, klagt Maxwell, im Gefängnis zu sein sei "wirklich eine der barbarischsten und schrecklichsten Erfahrungen, die ein Mensch machen kann". Was sie am Leben erhalte, sei der Glaube, noch etwas geben zu können, so Maxwell. 

Sollte der Krieg in der Ukraine bei ihrer Freilassung in 20 Jahren noch andauern, könne sie ihre Fähigkeiten als Rettungssanitäterin einsetzen, sagte sie.

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