England: Lehrer müssen Eltern informieren, wenn Kind Geschlecht hinterfragt

England: Lehrer müssen Eltern informieren, wenn Kind Geschlecht hinterfragt
Eine neue Leitlinie an Englands Schulen soll Lehrern im Umgang mit Kindern, die sich mit einem anderen Geschlecht identifizieren, helfen.

Geht es nach der britischen Gleichstellungsministerin Kemi Badenoch, werden Lehrer künftig gezwungen sein, den Eltern mitzuteilen, wenn ihr Kind sein Geschlecht in Frage stellt.

Badenoch sagte, dass die neuen Leitlinien, die voraussichtlich noch diese Woche veröffentlicht werden, sicherstellen werden, dass Eltern wissen, was in der Schule "mit ihren Kindern los ist".

Nach den neuen Plänen soll den Schulleitern auch mitgeteilt werden, dass die Eltern immer miteinbezogen werden müssen, wenn ein Kind einen anderen Namen haben oder eine andere Uniform tragen möchte.

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Der Guardian berichtete, dass der Leitfaden Lehrer darauf hinweisen soll, dass jeder Schüler, der sich als ein anderes Geschlecht identifizieren möchte, zunächst eine Reflexionsphase absolvieren sollte.

Leitlinien für Schulen

In einem Interview in der BBC-Sendung "Sunday with Laura Kuenssberg" sagte Badenoch: "Wir erstellen Leitlinien für Schulen, damit sie wissen, wie sie mit Kindern umgehen sollen, die unter geschlechtsspezifischen Problemen leiden."

"Es herrscht große Verwirrung darüber, was das Gesetz sagt. Es ist wichtig, dass Eltern wissen, was mit ihren Kindern los ist und was in der Schule mit ihnen passiert. Deshalb stellen wir sicher, dass wir eine solide Anleitung haben, die funktioniert."

Als Badenoch darauf hingewiesen wurde, dass es möglich sein könnte, dass Trans-Schüler das Gefühl hätten, Lehrer würden sie ihren Eltern gegen deren Willen "outen", antwortete diese: "Tatsache ist, dass das keine triviale Sache ist. Das unterscheidet sich stark von der sexuellen Orientierung und es ist richtig, dass Eltern wissen, was mit ihren Kindern in der Schule los ist."

Wie sie transsexuelle Kinder unterstützen sollten

Schulen haben in den letzten Jahren mit einer steigenden Zahl von Kindern zu kämpfen, die ihr Geschlecht hinterfragen, und Lehrer haben mehr Klarheit darüber gefordert, wie sie transsexuelle Kinder unterstützen sollten.

Im Zeitraum 2021-22 meldete der britische National Health Service (NHS) mehr als 5.000 Überweisungen an den Dienst zur Entwicklung der Geschlechtsidentität, der vom Tavistock and Portman NHS Foundation Trust betrieben wird, gegenüber knapp 250 ein Jahrzehnt zuvor.

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