Was Musk kurz nach dem Start noch als überragenden Erfolg für sein Unternehmen SpaceX gefeiert hatte, entwickelt sich zunehmend zu einem veritablen Desaster. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat der gigantischen Rakete vorerst ein Startverbot erteilt.
Die Justiz ermittelt wegen der Umgehung von Umweltauflagen. Und es steht wohl in den Sternen, wann das Starship fertig wird, das die NASA für ihre eigentlich für 2025 (Artemis 3) und für 2027 (Artemis 4) geplanten bemannten Mondlandungen benötigt.
Wöchentlich werden hingegen neue Probleme bekannt, laut Spektrum der Wissenschaft hätte die Rakete eigentlich 40 Sekunden früher gesprengt werden sollen. Doch auch das System für den Startabbruch funktionierte nicht plangemäß, weshalb sich die Explosion verzögerte und viele Wrackteile im Meer landeten.
Musk hält sich mit Erklärungen, was die Startexplosion gekostet hat, weiterhin nobel zurück. Den Misserfolg übertönt er mit wilden Ankündigungen von einer privaten Raumstation in zwei Jahren oder einem neuerlichen Starship-Start schon in den kommenden Wochen. Doch auf dem Boden der Realität warten nicht nur die massiven Probleme mit den Triebwerken seiner riesigen Rakete, auch der Widerstand in der Bevölkerung wächst.
Die Startrampe liegt in Boca Chica in Texas, in der Nähe der Mündung des Rio Grande in den Golf von Mexiko. In der Umgebung leben streng geschützte Jaguare und Ozelots, dazu Meeresschildkröten und seltene Vogelarten. Geplant sind dort auch zwei Flüssiggasterminals. Da es sich um eine sehr arme Region der USA handelt, wird wohl mit wenig Widerstand gerechnet, teilweise ist schon von Umweltrassismus die Rede.
Das ganze Thema SpaceX sorgt auch innerhalb der NASA für heftige Diskussionen. Denn seit Jahren wird darüber gestritten, welche Bereiche privaten Anbietern überlassen werden können - diese produzieren oft billiger und rascher, allerdings mitunter auf Kosten der Zuverlässigkeit. Privatfirmen sorgen oft mit großen Ankündigungen für Aufsehen, gerne mit angeblichen Mars-Landungen, Mond- oder Raumstationen. Viele davon sind bereits pleite, ein private japanische Mondlandung scheiterte kürzlich, weil einfach der Treibstoff ausging. Derzeit häufen sich die Fehlschläge.
Ein Anzug für die Mondlandung
Ein Gegenbeispiel ist hingegen die Entwicklung eines Raumanzuges für die US-Mondlandung. Nachdem die NASA hunderte Millionen Dollar verbrannt hatte, wurde dieses Projekt von Axiom-Space relativ rasch beendet. Ob die Anzüge wirklich gut sind, wird man bei der Landung von Artemis 3 sehen. Insider vermuten, dass dies wohl erst frühestens 2028 passiert. Das würde auch Musk mehr Zeit geben.
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