"Coconut Club": Journalist wegen rassistischen Tweets suspendiert

FILE PHOTO: People holding mobile phones are silhouetted against a backdrop projected with the Twitter logo  in Warsaw
Der ehemalige BBC-Journalist Iain Macwhirter hatte Liz Truss' diverses Kabinett in einem Tweet als "Coconut Club" bezeichnet und einen Shitstorm geerntet.

Als Reaktion auf sein rassistisches Posting auf Twitter über das neu ernannte Kabinett der britischen Premierministerin Liz Truss, das er als "Coconut Cabinet" bezeichnete, wurde der ehemalige BBC-Korrespondent Iain Macwhirter von seiner Rolle als Kolumnist beim Herald entbunden, bis der Vorfall untersucht ist.

Der Begriff "Coconut", also Kokosnuss, wird in der englischen Sprache als rassistische Beleidigung genutzt, um nicht-weiße Minderheiten zu bezeichnen, die "im Inneren weiß sind", also in der Wahrnehmung der Person, die den Ausdruck nutzt, weiße Werte und Ideen vertreten. Den Original-Tweet hat der Journalist mittlerweile gelöscht, aber Twitterer haben ihn in Screenshots festgehalten. 

Beim Herald schrieb der ehemalige Rektor der Edinburgh University und Autor jahrelang eine wöchentliche Kolumne in der er das politische Geschehen kommentierte. Macwhirter hat sich mittlerweile auf Twitter für seinen Ausdruck entschuldigt und sagt, der Ausdruck sei ein ungeschickter Versuch seinerseits gewesen, Humor zu zeigen.

Hintergrund der Bezeichnung des neuen Kabinetts von Liz Truss dürfte sein, dass keiner der bedeutenden Posten von einem weißen Mann besetzt wurde, sondern von Frauen und nicht-weißen Minderheiten. Truss ernannte ihren langjährigen Weggefährten Kwasi Kwarteng, Sohn ghanischer Einwanderer, zum neuen Finanzminister. James Cleverly wurde zum ersten nicht-weißen Außenminister erklärt, zuvor war er Bildungsminister. Die Eltern der neuen Innenministerin Suella Braverman wanderten in den Sechzigern aus Kenia und Mauritius ein. 

Kommentare