Boeing-Absturz: Pilot bat nach Start um Rücklandeerlaubnis
Nach dem Absturz einer Boeing 737 MAX 8 am Sonntag in Äthiopien werden täglich neue Details bekannt. Wie der KURIER bereits berichtete, brach wenige Minuten nach dem Start bei Flug ET320 der Funkkontakt ab - kurz zuvor funkte der Pilot noch, dass er zum Startflughafen zurückkehren wolle.
"Erbitte Rückflug." Mit zittriger Stimme setzte der Pilot diesen Notfunkspruch bereits wenige Minuten nach dem Start ab, berichtet die New York Times am Donnerstag. Nur absolute Notfälle erlauben es, einen Funkspruch mit den Schlüsselwörtern "Break, break" einzuleiten. Die Fluglotsen sollen außerdem einen starken Auf-Ab-Wellenflug der Maschine registriert haben. Ein klares Zeichen dafür, dass etwas nicht in Ordnung war. Fünf Minuten nach dem Start soll der Kontakt dann abgebrochen sein.
Unter den 157 Opfern des Boeing-Absturzes vom Sonntag ist nach Medienberichten offensichtlich ein weiteres mit Österreich-Bezug: Neben den drei heimischen Ärzten sowie einem deutschen Pfarrer, der in Kärnten tätig war, starb auch eine kenianische Doktorandin der BOKU Wien bei der Katastrophe in Äthiopien.
Auswertung der Daten beginnt am Freitag
Nach dem Absturz einer Ethiopian-Airlines-Maschine will der US-Flugzeugbauer Boeing vorerst keine Maschinen vom Typ 737 MAX mehr ausliefern. "Wir setzen die Lieferung der 737 MAX aus, bis wir eine Lösung finden", sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Produktion des Maschinentyps werde fortgesetzt, "aber wir bewerten unsere Kapazitäten neu".
Boeing unter Druck
Weltweit wurde mittlerweile ein Flugverbot für Flugzeuge vom Typ Boeing 737 MAX 8 und 9 erlassen. Die Flugschreiber der Unglücksmaschine wurden am Donnerstag zur Auswertung nach Frankreich gebracht. Die französische Luftsicherheitsbehörde BEA bestätigte den Erhalt der bei dem Absturz beschädigten Blackboxes, die Auswertung der Daten soll demnach am Freitag beginnen.
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