Die Boeing 737 MAX: Ein Verkaufshit mit Imageproblem
Boeings 737-MAX-Reihe ist ein wirtschaftlicher Hoffnungsträger des US-Flugzeugbauers. Laut Unternehmensangaben ist die Reihe ein Verkaufshit mit weltweit etwas mehr als 5.000 Bestellungen und über 100 Abnehmern. 376 Boeing 737 Max wurden Stand Februar ausgeliefert. Nach dem jüngsten Absturz einer Maschine sind die Flieger vom Typ 737 Max rund um den Globus aber am Boden.
Für den Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing ist die aktuelle Stilllegung der Flotte ein Debakel. Der Aktienkurs ist gesunken, es drohen Entschädigungsforderungen der Airlines, die nun Flüge streichen oder andere Maschinen chartern müssen. Ein Überblick der größten Bestellungen der Airlines:
Mit 280 Bestellungen ist die US-Billigfluggesellschaft Southwest Airlines bisher der größte Abnehmer - ausgeliefert wurden bereits 31 Flugzeuge. Ähnlich viele Flugzeuge hat die staatliche Airline flydubai mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten geordert - 251 Flieger, 14 wurden bereits ausgeliefert. Lion Air aus Indonesien bestellte 201 Jets, auch hier wurden 14 geliefert.
Die Billigairline VietJet Air bestellte 200 Flieger, ohne dass ein 737 MAX bisher geliefert wurde. Der US-Flugzeugverleiher GECAS bestellte 176 Maschinen und erhielt bis Anfang vergangenen Jahres 25 Jets. Die Air Lease Corporation mit Sitz in Kalifornien orderte 168 Maschinen - hier wurden 14 überstellt. Die amerikanische Linienfluggesellschaft United Airlines bestellte 137 Jets und erhielt bisher 14 Maschinen. Die indische Billigairline SpiceJet verfügt über 7 Flieger, 136 wurden bisher bestellt. Die brasilianische GOL Linhas Aereas orderte 135 Maschinen. Erhalten hat sie bisher 6 Jets. Auch die Laudamotion-Mutter Ryanair bestellte 135 Flieger. Ausgeliefert wurde noch kein Flieger.
Tausende Bestellungen: Ein Überblick
Über 5.000 Bestellungen aus mehr als 100 Ländern hat Boeing mit seiner neuen 737 MAX Reihe bisher verzeichnet. Hier zeigt ein Überblick die Bestellungen aus den verschiedenen Regionen rund um den Globus:
In Europa bestellten laut Herstellerangaben 18 Airlines insgesamt 743 Flieger vom Typ 737 Max. Besonderes Interesse bestand bei Ryanair, die seit 2014 insgesamt 135 Jets orderten. Auch bei Norwegian Air Shuttle bestand reges Interesse an der neuen Serie. Seit 2012 bestellte die Billigairline 110 Jets bei Boeing. Turkish Airlines orderten 75, TUI 72 Jets. Auch Flugzeugverleiher meldeten Interesse an. AerCap aus den Niederlanden bestellte 100, die irische SMBC Aviation Capital 91 Flieger.
- Asien:
Aus Asien stammt knapp ein Viertel der weltweiten Bestellungen. Laut Boeing orderten über 1200 Airlines einen Flieger vom Typ 737 MAX. Zu den größten Abnehmern zählen Lion Air aus Indonesien mit 201 Jets, VietJet Air mit 200 Fliegern und die indische Gesellschaft SpiceJet mit 136 Bestellungen. Aus China alleine stammen 310 Bestellungen, mit der China Southern Airlines als größter Abnehmerin der 737 MAX-Reihe.
- Nordamerika:
Auch in Nordamerika bestand großes Interesse am neuen Boeing-Jet. Das Unternehmen verzeichnete bis dato 1281 Bestellungen. Zu den größten Abnehmern zählen die Southwest Airlines mit 280 Fliegern sowie die United Airlines mit 137 sowie American Airlines mit 100 Jets. Drei US-amerikanische Flugzeugverleiher insgesamt 300 Maschinen. Aus Kanada gingen 121 Bestellungen ein - Air Canada orderte 61 Jets.
- Afrika:
Afrikanische Airlines bestellten vergleichsweise wenige Maschinen vom Typ 737 Max. Fluggesellschaften orderten insgesamt 58 Jets. Die Ethiopian Airlines, die auch vom Unglück am Sonntag betroffen waren, bestellten im Sommer 2016 insgesamt 20 Jets von Boeing. Eine zweite Bestellung im November meldete Interesse für 10 weitere Maschinen an. Ausgeliefert wurden bisher 5 Jets.
- Südamerika und Karibik:
Aus Südamerika und der karibischen Region stammen 362 Bestellungen. Ein großer Interessent ist die GOL Fluggesellschaft aus Brasilien mit 135 sowie Aeromexico mit 60 Bestellungen im Jahr 2012. Bisher wurden beiden Airlines aber erst 6 Maschinen ausgeliefert.
- Sonstige:
Eine große Bestellung stammt aus Dubai. Die staatliche Airline bestellte 2013 zunächst 75, im Jahr 2017 dann insgesamt 176 Jets. In Einsatz der Flotte befanden sich jüngst 14 Flieger. Auch Virgin Australia Airlines meldete Interesse an und bestellte seit 2012 immer wieder kleine Stückzahlen - insgesamt 40 Jets. Ausgeliefert wurde kein einziges.
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