April-Scherz-Event endet im Chaos

April-Scherz-Event endet im Chaos
Trotz Corona-Beschränkungen kamen in Brüssel tausende junge Menschen zusammen. Als die Polizei einschritt, eskalierte die Lage.

Ein Festival mit hunderten DJs und mehreren Bühnen in einem Park in Brüssel - und das während der Corona-Pademie? Dabei kann es sich nur um einen Aprilscherz handeln - und als solcher war "La Boum" an sich auch gedacht. Man wolle die Leute zum Lachen und Träumen bringen, so die Veranstalter. Doch der Traum platzte jäh.

Brüssel: Ein Aprilscherz eskaliert

20.000 Menschen gaben auf Facebook an, an dem Event teilnehmen zu wollen. Tatsächlich strömten zahlreiche Menschen - Schätzungen liegen zwischen 1.500 und 2.000 Personen - bei strahlendem Frühlingswetter in den Bois de la Cambre, schleppten Biervorräte herbei, brachten Musikanlagen mit und feierten ohne Rücksicht auf Corona-Beschränkungen. 

April-Scherz-Event endet im Chaos

Die Staatsanwaltschaft hatte noch am Mittwoch darauf hingewiesen, dass die Feier aufgrund der Corona-Auflagen verboten ist.

So rückte die Polizei an um das Event aufzulösen - dabei eskalierte die Lage. Wasserwerfer, berittene Polizisten und Polizeihunde kamen zum Einsatz. Videos zeigen, wie die Polizei Personen umritt oder mit Wasserwerfern in die Menschenmenge fuhr. Zahlreiche Menschen sind bei der Auflösung verletzt worden. Im Gegenzug wurden die Beamten mit Flaschen und Gegenständen beworfen. Bei dem Einsatz wurden mindestens 26 Beamte verletzt.

April-Scherz-Event endet im Chaos

Auf einem Video, das vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk RTBF veröffentlicht wurde, war eine Aufforderung der Polizei zum Auflösen der Versammlung zu hören - zu Krawallen kam es augenscheinlich erst nach der Lautsprecherdurchsage.

 

April-Scherz-Event endet im Chaos

In den vergangenen Tagen hatten bereits viele Menschen in Brüssel das warme Frühlingswetter in den Parks der Stadt genossen. Zu Szenen wie nun im Bois de la Cambre war es bisher jedoch nicht gekommen.

Die Corona-Infektionszahlen in Belgien waren in den vergangenen Wochen dramatisch angestiegen. Inzwischen liegt die 14-Tage-Inzidenz offiziellen Angaben zufolge bei knapp 550 Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner. Schon im Herbst hatte das Land mit 11,5 Millionen Einwohnern zeitweise eine der höchsten Corona-Infektionsquoten in Europa verzeichnet. Strikte Beschränkungen bremsten die Ausbreitung des Virus jedoch vorübergehend.

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