An den Rubinen klebt Blut, dabei sind sie besonders wertvoll
Der Handel mit sogenannten Blutdiamanten aus Angola, Zentralafrika, Kongo, Liberia und Sierra Leone wurde durch ein internationales Zertifizierungssystem namens Kimberly ab dem Jahr 2000 mehr oder weniger unterbunden.
Bei den ähnlich begehrten Rubinen ist das noch anders. Sie werden in einem einzigen Tal in Myanmar um die Stadt Mogok seit Jahrhunderten geschürft und meistens über Thailand weiterverkauft. Aus Mogok kommen die wertvollsten und begehrtesten Rubine der Welt. Doch an ihnen klebt Blut, denn die Militärjunta von Myanmar finanziert sich durch den Handel der Steine.
Die Rubine der Kolonialherren
Das belegt jetzt die NGO Global Witness und behauptet, dass Auktionshäuser wie Sotheby’s und Luxusmarken wie Graff, Bulgari, Van Cleef & Arpels die kostbaren Edelsteine verkaufen, die erst vor kurzem in Myanmar geschürft wurden und damit der Militärjunta Geld bringen, weil sie die Schürfrechte kontrolliert und den Edelsteinhandel quasi verstaatlicht hat. Kann allerdings auch sein, dass viele dieser Rubine noch von den britischen Kolonialherren im damaligen Burma in den Handel gebracht wurden.
Die gute Nachricht: Marken wie Cartier, Tiffany, Signet, Boodles und Harry Winston geben an, heute keine Steine mehr aus Myanmar zu verkaufen.
Noch keine Transparenz
Sotheby’s und Christie’s antworteten auf Nachfrage der Times und von Global Witness nicht, woher sie ihre Rubine beziehen. Besondere Transparenz gehörte aber nie zum Portfolio großer Auktionshäuser. Dafür wurde einer der teuersten Steine der Welt, der „Sunrise Rubin“, 2015 bei Sotheby’s in Genf um 30,33 Millionen US-Dollar verkauft. Er hat 25 Karat, und der Auktionator sagte, es sei der Stein seines Lebens gewesen. Der Rubin wurde als „taubenblutrot“ beschrieben – ein Rot, in dem nichts Braunes oder Violettes durchscheine, nur ein Hauch von Blau.
Van Cleef & Arpels, das „burmesische Rubine“ zum Verkauf anbietet, sagte, dass es sich den Industriestandards für verantwortungsvolle Beschaffung verpflichtet habe. Denn immer öfter würden Fragen zu der Herkunft der Steine gestellt.
Kommentare