US-Amokläufe: „Warum sterben unsere Kinder noch immer?“

US-Amokläufe: „Warum sterben unsere Kinder noch immer?“
Wieder kamen sechs Personen bei einer Schulschießerei ums Leben, diesmal in Tennessee. Eine Mutter will das nicht mehr mit ansehen.

„Haben Sie es nicht satt, über Massenschießereien zu berichten?“, fragt Ashbey Beasy am Dienstag aufgebracht die vor ihr versammelten Medienvertreter.

Die US-Mutter nutzt die Aufmerksamkeit nach einer Pressekonferenz zu einem erneuten Amoklauf an einer Volksschule – diesmal in Nashville, Tennessee – um ihre eigene Horror-Geschichte zu erzählen. Nämlich jene von der Schießerei in der Kleinstadt Highland Park in Illinois, den Beasy und ihr Sohn vergangenen Sommer überlebten.

Sieben Menschen starben dabei, 30 wurden verletzt. Seit dem einschneidenden Erlebnis habe sie mit 130 Gesetzgebern in Washington gesprochen und härtere Waffengesetze gefordert, erzählt Beasy. Jetzt sei sie hier in Tennessee auf einem Familienurlaub und könne nicht glauben, dass so etwas wieder passiere.

„Warum sterben unsere Kinder noch immer?“, fragt sie mit Blick in die Kameras. Und steht mit ihrer Wut wohl sinnbildlich für viele US-Eltern, die angesichts der zahlreichen Massenschießereien Angst um ihren Nachwuchs haben.

In Nashville traf es am Montagnachmittag (Ortszeit) drei Kinder und drei Erwachsene. Die 28-jährige Schützin, eine Trans-Frau, dürfte einst selbst auf die christliche Privatschule gegangen sein, die nun zum Tatort wurde. Die Polizei erschoss die Täterin und glaubt, diese habe während der Schulzeit schlechte Erfahrungen gemacht. Sie dürfte die Tat im Vorhinein detailliert geplant und einen Gebäudeplan mitgehabt haben, auch andere Orte sollen auf ihrer Liste gewesen sein.

Waffen legal gekauft

Was laut den Ermittlern sehr klar ist: Die Amokläuferin hat ihre Waffen, zwei Sturmgewehre und eine Handfeuerwaffe, legal erworben. Wie in vielen anderen Bundesstaaten ist das in Tennessee nämlich ohne irgendeine Lizenz und damit sehr einfach möglich.

Für Ashbey Beasy ist klar, dass sich das ändern muss. „Sonst trifft es bald auch dein, dein oder dein Kind“, sagt sie und deutet auf die anwesenden Journalisten.

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