7,6 Millionen Patienten warten in England auf eine Routine-OP

FILE PHOTO: People attend a protest by junior doctors in London
An diesem Freitag beginnen Assistenzärzte einen weiteren, mehrtägigen Streik.

Die Zahl der Menschen, die in England auf eine Routine-Operation warten, ist erneut gestiegen. Ende Juni seien 7,6 Millionen Patienten auf den Wartelisten gestanden, etwa 100.000 mehr als noch im Mai und so viele wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen 2007.

Das teilte der staatliche Gesundheitsdienst NHS am Donnerstag mit. Der britische Premierminister Rishi Sunak hatte versprochen, die Wartezeiten deutlich zu senken.

➤ Mehr lesen: Wieso England den längsten Ärztestreik in der Geschichte der NHS erlebt

Assistenzärzte beginnen mit mehrtägigem Streik

Der enorme Rückstau wird auch wegen häufiger Streiks verschiedener NHS-Berufsgruppen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen nicht abgebaut. An diesem Freitag beginnen Assistenzärzte einen weiteren, mehrtägigen Ausstand.

Zahlen zeichneten ein "düsteres Bild"

Siva Anandaciva von der Denkfabrik The King's Fund sagte, die Zahlen zeichneten ein "düsteres Bild". Es sei wichtig, dass zum Wohle der Patienten alle Seiten an einen Tisch kommen und sich einigen, sagte er.

Etwa 383.000 Menschen warten demnach bereits seit einem Jahr auf einen Eingriff, etwas weniger als im Mai, und etwa 7.200 seit mehr als 18 Monaten, ein deutlicher Rückgang zum Vormonat.

Wartezeiten von mindestens eineinhalb Jahren

Wartezeiten von mindestens eineinhalb Jahren sollte es nach Ankündigung der Regierung eigentlich seit April nicht mehr geben. Die Zahl der Menschen, die mehr als zwölf Stunden in Notaufnahmen auf eine Behandlung warten mussten, sank im Juli um zehn Prozent auf etwa 24.000.

Gesundheitsdienst gilt als chronisch unterbesetzt 

Der National Health Service (NHS) kündigte an, dass Patienten schneller behandelt werden können, wenn sie bereit und in der Lage sind, für den Eingriff in andere Teile von England zu reisen. Der Gesundheitsdienst gilt als chronisch unterbesetzt und unterfinanziert.

Kommentare