Corona: Tausende Engländer steckten sich erst in Krankenhäusern an

Gedenklen an die Opfer vor dem St.Thomas's Spital in London
Bis zu 8700 Menschen in England sind nach einer Corona-Infektion gestorben, die sie sich im Krankenhaus zugezogen hatten.

Sie kamen offenbar ohne Covid in Krankenhäuser und infizierten sich erst dort. Das geht aus Daten des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS hervor, wie der "Guardian“ am Dienstag berichtete. Eine Ursache: Fehlende Schutzausrüstung.

Demnach erkrankten mehr als 32 000 Menschen seit März 2020 während eines aus anderen Gründen bedingten Klinikaufenthalts mit Covid-19. Etwa 8700 von ihnen starben innerhalb von 28 Tagen nach ihrem positiven Test. In wie vielen Fällen Covid-19 die ausschlaggebende Todesursache war oder womöglich nur ein zusätzlicher Faktor, ist nicht bekannt.

Stiller Skandal

Der ehemalige Gesundheitsminister Jeremy Hunt sprach im Zusammenhang mit den im Krankenhaus übertragenen Corona-Infektionen von einem „stillen Skandal“ der Pandemie. Tausende Todesfälle seien vermeidbar gewesen, sagte der konservative Politiker dem "Guardian“ zufolge.

Besonders zu Beginn der Pandemie hatten Krankenhausmitarbeiter in Großbritannien immer wieder über einen Mangel an Schutzkleidung geklagt. Die Zeitung hatte die Daten im Rahmen eines sogenannten Freedom-of-Information-Requests von NHS-Organisationen erfragt.

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