Österreich verhängt Landeverbot für Großbritannien
Wegen der Verbreitung der indischen Variante des Coronavirus hat Österreich erneut ein Landeverbot für Flugzeuge aus Großbritannien verhängt. Ab 1. Juni dürfen keine Flugzeuge aus dem Vereinigten Königreich mehr in Österreich landen, wie aus einer Verordnung des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Zudem kommt Großbritannien bereits ab dem heutigen Dienstag auf die Liste der Virusvariantengebiete.
Die Einreise aus dem Vereinigten Königreich ist damit wie bereits im Falle von Brasilien, Indien und Südafrika nur eingeschränkt möglich. Im Wesentlichen dürfen nur österreichische Staatsbürger und Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Österreich einreisen. Bereits seit Jänner dürfen aus Südafrika und Brasilien kommende Flugzeuge nicht in Österreich landen, Ende April wurde das Verbot auch um Indien erweitert.
Bereits zwischen Dezember und März hatte wegen der britischen Virusvariante auch ein Landeverbot für Großbritannien bestanden. Am 21. März wurden die Flüge zwischen den beiden Ländern wieder aufgenommen. Zuletzt hatte sich die zuerst in Indien entdeckte Variante B.1.617.2 in Großbritannien stark ausgebreitet. Die Virusvariante gilt als besonders ansteckend und hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Infektionszahlen in Indien in den letzten Monaten explodiert sind.
Deutschland: GB ist Virusvariantengebiet
Die deutsche Bundesregierung und das Robert Koch-Institut haben Großbritannien als Virusvariantengebiet ausgewiesen. Seit Sonntag, 23. Mai, gelten daher starke Einschränkungen bei der Einreise nach Deutschland. Grund für die Einstufung ist die indische Coronavirus-Variante B.1.617.2.
Mit der neuen Ausweisung dürfen Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen nur noch Personen deutscher Staatsangehörigkeit oder deutschen Wohnsitzes nach Deutschland mitnehmen. Wer die Grenze passiert, muss sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Diese zwei Wochen der Isolation sind Pflicht und können nicht durch ein negatives Corona-Test-Ergebnis verkürzt werden. Das gilt auch für Genesene und Geimpfte, wie aus der Coronavirus-Einreiseverordnung der Bundesregierung hervorgeht: "Nach Aufenthalt in Virusvariantengebieten dauert die Quarantäne 14 Tage und eine vorzeitige Beendigung der Quarantäne ist nicht möglich.“
Abstandsregeln verschärft
Die Regierung in Großbritannien hat die Abstandsregeln in einzelnen englischen Bezirken mit hohem Auftreten der zuerst in Indien entdeckten Coronavirus-Variante wieder verschärft - allerdings ohne öffentliche Ankündigung. Wie die BBC berichtete, wurde die Regierungswebseite bereits am vergangenen Freitag für landesweit acht Bezirke aktualisiert. Demnach werden die Menschen dort aufgerufen, ihre Bezirke nicht zu verlassen, zwei Meter Abstand zu anderen zu halten und sich nicht in Innenräumen zu treffen.
Auf der Liste stehen unter anderem Gebiete im Nordwesten des Landes, in Mittelengland und auch ein Londoner Bezirk. Am stärksten betroffen ist der Bezirk Bolton im Großraum Manchester. Dort wurden zuletzt rund 450 Neuinfektionen auf 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen registriert. Experten gehen davon aus, dass sich die sogenannte indische Variante B.1.617.2 schneller ausbreitet als die bislang vorherrschende britische Corona-Mutante B.1.1.7.
Die Abgeordnete für Bolton South West, Yasmin Qureshi, von der Labour-Partei zeigte sich von der Änderung der Abstandsregeln überrascht. „Sie (die Regierung) macht so eine wichtige Bekanntgabe und hat nicht einmal den Anstand, das uns und den Bürgern zu sagen“, sagte sie der BBC. Viele Menschen hätten wahrscheinlich Reisepläne für das kommende Wochenende gemacht, fuhr Qureshi fort.
Die Staatssekretärin für Arbeit und Renten, Thérèse Coffey, verteidigte das Vorgehen der Regierung am Dienstag. Die Regeln seien aktualisiert worden, sobald die zugrunde liegenden Daten vorgelegen hätten, so die konservative Ministerin.
In großen Teilen des Vereinigten Königreichs wurden die Corona-Regeln zuletzt erheblich gelockert. So dürfen Theater, Museen und auch Restaurants und Bars wieder Gäste in Innenräumen empfangen. Auch internationale Reisen sind teilweise wieder erlaubt.
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