Skigebiete ziehen vor Oster-Skilauf eine erste Bilanz

Skigebiete ziehen vor Oster-Skilauf eine erste Bilanz
Wie sich der heuer frühe Osterferientermin auf die Stimmungs- und Buchungslage in den Skigebieten auswirkt.

„So viel war hier noch nie los“, schilderte kürzlich eine Männerrunde, die jedes Jahr ein verlängertes Skiwochenende in Ischgl verbringt, ihre heurigen Eindrücke. „Wir waren in dieser Saison bei den Nächtigungen jedes Monat im Plus, zeigt sich Tourismusobmann und Hotelier Alexander von der Thannen mit den bisherigen Zahlen im Ort zufrieden. Aber abgerechnet werde am Schluss.

Mit den am Samstag gestarteten Osterferien, die im wichtigen Herkunftsmarkt Deutschland eine Woche länger als in Österreich dauern, ist die Tourismusbranche in der letzten Intensivphase der laufenden Wintersaison unterwegs.

Fantastische Saison voraus

Eine generelle Bilanz, wie gut diese heuer gelaufen ist, lässt sich noch nicht ziehen. Aber laut jüngsten Daten dürfte es für Hoteliers und Skigebietsbetreiber fantastisch gelaufen sein. So lag etwa der Februar in Tirol bei Ankünften wie auch Nächtigungen sowohl im Vergleich zu 2023 als auch zum Vor-Corona-Jahr 2019 im Plus.

„Auf den Februar fallen 28 Prozent der Nächtigungen einer Saison. Das ist der mit Abstand wichtigste Monat“, sagt Florian Neuner von der Tirol Werbung. Und dann ist da eben noch Ostern. Laut Prognosen dürften zwar kommendes Wochenende zwei Drittel aller Betten in Tirol belegt sein. 

Höhere vs. niederer Skigebiete

„Aber die Buchungslage ist in den Regionen sehr unterschiedlich. In den höheren Skiregionen ist sie gut, in den niedrigeren noch verhalten“, sagt Neuner. In letzteren – etwa in der Skiwelt Wilder Kaiser oder rund um Kitzbühel – tue man sich schwer zu vermitteln, dass es im Tal zwar schon frühlingshaft ist, aber auf den Bergen noch gute Skibedingungen herrschen.

Zwar hat es am Samstag noch einmal geschneit. In tiefen Lagen ist das aber nur ein kurzfristiger optischer Aufputz. Unterhalb von 1.000 Metern gab es zuletzt fast gar keinen Schnee mehr, über 2.000 Meter dafür noch reichlich. „Im Hochgebirge ist es noch tiefstwinterlich – vom Arlberg über den Tiroler Alpenhauptkamm bis ins Dachsteingebiet“, sagt Konstantin Brandes vom Wetterdienst Ubimet.

Bester Jänner aller Zeit

„Wir haben nach wie vor noch 1,2 Meter Schnee am Berg“, freut sich etwa Christopher Gruber, Geschäftsführer von Kärntens größtem Skigebiet, dem Nassfeld. Mit dem bisherigen Saisonverlauf zeigt er sich höchstzufrieden: „Wir haben den besten Jänner und Februar aller Zeiten hinter uns“, zieht er Bilanz.

 Konkret gab es bis Ende Februar einen Zuwachs von 16 Prozent bei den Gästeankünften und 14 Prozent bei den Übernachtungen. Mit dem Ostertermin hat er kein Problem: „Nein, das ist ideal. Wir haben eine kompakte Saison“, sagt Gruber.

Zittern in tiefen Lagen

Anders ist die Lage in den schneearmen Regionen, wo man im Grunde froh ist, dass Ostern heuer auf einen der frühestmöglichen Termine fällt. In manchen Skigebieten wird es trotzdem eine Zitterpartie. Wie etwa am Kasberg im Almtal in Oberösterreich. 

Hier ist man noch nicht sicher, ob die Pisten bis Ostern offenbleiben. Erst nach Ostern sperrt man, wie jedes Jahr, im Skigebiet Hinterstoder-Wurzeralm zu. Angesichts der Wetterlage ist man aber froh über den frühen Termin. So könne man die Buchungen für die Ferien noch gut abdecken, so eine Sprecherin.

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