Prozess gegen Benko startet heute: Was für den Ex-Milliardär auf dem Spiel steht

René Benko wird aus der U-Haft vorgeführt.
Zusammenfassung
- René Benko steht ab heute in Innsbruck wegen des Vorwurfs der betrügerischen Krida vor Gericht, ihm drohen bis zu 10 Jahre Haft.
- Es geht um den Verdacht, dass Benko Vermögen in Höhe von 667.566,67 Euro vor Gläubigern versteckt haben soll, was er bestreitet.
- Der Prozess findet unter großem Medieninteresse statt und ist für zwei Tage angesetzt, zahlreiche Zeugen sind geladen.
Die Frage ist simpel, die Antwort könnte für René Benko folgenschwer sein: Hat der Signa-Gründer im Angesicht des drohenden Zerfalls seines Imperiums Vermögen beiseite geschafft und somit vor dem Zugriff seiner Gläubiger versteckt? Betrügerische Krida nennt sich das im Strafgesetzbuch.
Und so lautet auch der Vorwurf der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Der Tiroler muss sich ab heute, Dienstagmorgen, am Landesgericht Innsbruck unter enormem Medieninteresse verantworten. Es geht um eine Schadenssumme von 667.566,67 Euro.
Schadenssumme keine Bagatelle - es drohen zehn Jahre Haft
Für Ex-Milliardär Benko wäre dieser Betrag vor einigen Jahren - in Anbetracht des von dem einstigen Immobilien-Investor lange gepflegten Lebensstils - noch ein Kinkerlitzchen gewesen. Aber aus rechtlicher Sicht ist diese Summe alles andere als eine Bagatelle.
Bei einer Schadenssumme von über 300.000 Euro sieht das Gesetz nämlich im Falle von betrügerischer Krida einen Strafrahmen von ein bis 10 Jahren Haft vor. Genau das droht Benko, wenn das Schöffengericht im Schwurgerichtssaal in Innsbruck von der Schuld des 48-Jährigen überzeugt sein sollte.
Dem Vernehmen nach weist René Benko, der vom renommierten Strafverteidiger Norbert Wess verteten wird, die Vorwürfe zurück. Wie sehen diese aus?
Als es eng wurde
Kurz gesagt, soll Benko "unter dem Eindruck zunehmender Zahlungsschwierigkeiten und einer für ihn spätestens ab Herbst 2023 absehbaren Konkurseröffnung" Vermögenswerte Richtung seiner Familie bzw. in deren Einflussbereich stehender Stiftungen und Gesellschaften verschoben haben.
Der Prozess gegen Benko ist auf zwei Tage, Dienstag und Mittwoch, anberaumt. Am ersten Tag - an dem auch Benko befragt werden soll, so er die Aussage nicht verweigert - wird ab 9 Uhr verhandelt. Für den zweiten Tag sind eine ganze Reihe Zeugen aus dem engsten Umfeld des Pleitiers geladen - darunter etwa seine Mutter.Der KURIER berichtet live.
Prozess gegen René Benko
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Erstes Verfahren von Signa-Komplex
Das Medieninteresse ist enorm. Immerhin geht es um das erste Verfahren im Zusammenhang mit der größten Firmenpleite in der Geschichte der Republik. Im Zentrum steht Signa-Gründer Benko, der sich heute vor Gericht verantworten muss. Die Anklage lautet auf betrügerische Krida.
© Christian Willim -
Die Türen öffnen sich
Pünktlich um 7.30 Uhr werden die Türen geöffnet. Wer noch auf Platzkarten gehofft hat, wird enttäuscht. 70 Medienvertreter sind für den Saal akkreditiert und berichten über den Prozess gegen René Benko, berichten für uns aus Innsbruck Christian Willim und Kid Möchel.
© Christian Willim
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