Landtagswahlen: Umfrage sieht massive Verluste für ÖVP in der Steiermark

Christopher Drexler
Die Partei von Landeshauptmann Christopher Drexler käme demnach nur noch auf den dritten Platz hinter FPÖ und SPÖ.

Bei den Landtagswahlen im Spätherbst - regulärer Termin ist Ende November - könnte der ÖVP in der Steiermark eine massive Schlappe bevorstehen: Der jüngsten Umfrage zufolge rasselt die Partei von Landeshauptmann Christopher Drexler vom ersten auf den dritten Platz.

Laut der Befragung, die vom Market-Institut für den Standard erstellt wurde, würde die FPÖ auch in der Steiermark im Umfragehoch verweilen: Sie würde sich mit Spitzenkandidat Mario Kunasek demnach mit 26 Prozent der Wählerstimmen auf Platz eins setzen, gefolgt von der SPÖ unter Landesparteiobmann Anton Lang mit 24 Prozent, die ÖVP würde nur noch 20 Prozent der Stimmen erreichen.

Damit würde sich der bundesweite Trend fortsetzen: Eine OGM-Umfrage im Auftrag des KURIER ergab, dass die FPÖ bei Nationalratswahlen auf 28 Prozent der Stimmen käme,  ÖVP und SPÖ jeweils 22 Prozent. 

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Für die Steiermark würde ein derartiges Ergebnis wie in der Umfrage unter rund 800 Wahlberechtigten eine völlige Neuausrichtung der Landespolitik bedeuten. Bei den Landtagswahlen 2019 lag die ÖVP (noch unter Hermann Schützenhöfer) mit 36,1 Prozent deutlich vor der SPÖ mit 23 Prozent (unter Michael Schickhofer) sowie der FPÖ mit 17,5 Prozent (für die Blauen trat bereits damals Ex-Verteidigungsminister Mario Kunasek an).

Im Juli 2022 übergab Schützenhöfer jedoch an Christopher Drexler, der im Herbst erstmals als Spitzenkandidat in eine Wahl zieht. Für die SPÖ geht zum ersten Mal Anton Lang ins Rennen, er übernahm die Partei bald nach den Landtagswahlen 2019 von Vorgänger Schickhofer.  In der Steiermark regiert seit 2019 Schwarz-Rot.

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Auffällig am Umfrageergebnis ist aber nicht nur der Absturz der ÖVP. Die SPÖ unter Lang, der erst vor kurzem von der Parteibasis in einer Direktwahl mit 91,6 Prozent der Stimmen erneut zum Landesparteiobmann gewählt wurde, könnte sogar noch hauchdünn zulegen. Die SPÖ käme auf 24 Prozent (2019: 23 %).

KPÖ verdoppelt sich

Die KPÖ würde sich mehr als verdoppeln, sie käme auf 14 Prozent, 2019 waren es sechs Prozent. Leicht zulegen könnten auch die Neos, sie kämen auf sieben Prozent (2019: 5,4 %). Für die Grünen würde es Verluste geben, die Umfrage weist ihnen nur noch acht Prozent aus (2019: 12,1 %). 

Blauer Finanzkrimi

Die FPÖ würde mit einem Ergebnis von 26 Prozent an frühere Wahlerfolge in der Steiermark anschließen - ungeachtet der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Klagenfurt rund um den blauen Grazer Finanzkrimi, die auch auf Landesparteichef Kunasek übergeschwappt sind.

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