Blaue Plakatwelle vor den Landtagswahlen: Was die FPÖ plant

Zwei Männer enthüllen Plakat
Die FPÖ sieht sich auf Höhenflug und fordert "Kampf gegen radikalen Islam" im Regierungsprogramm sowie "Stabstelle für Sicherheit in Asylheimen".

Die Botschaft ist deutlich: "Wir nehmen das Duell an", betont Stefan Hermann, Landesgeschäftsführer und Wahlkampfleiter der FPÖ in der Steiermark, am Mittwoch. "Es wird ein Zweikampf zwischen Mario Kunasek und Christopher Drexler."

Schon zuvor hat ÖVP-Landeschef Drexler die Landtagswahlen als Duell zwischen Schwarz und Blau deklariert. 

Eines, das aber auch die FPÖ gewinnen will, beflügelt von den Ergebnissen bei EU- und Nationalratswahlen, die das schwarz-rot regierte Bundesland blau färbten.

FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek tritt zum dritten Mal als Spitzenkandidat an. Diesmal "spüren wir starken Rückenwind vom Bund", wie Geschäftsführer Hermann zugesteht: 32 Prozent fuhren die Blauen am 29. September in der Steiermark ein und lagen damit fünf Prozentpunkte vor der ÖVP. 

"Anton Lang und die Sozialdemokraten kommen in dem Duell schlichtweg nicht vor, auch wenn sie es nicht hören wollen", stichelt Hermann gegen den Koalitionspartner der ÖVP, mit den Landeshauptmann Drexler auch nach dem 24. November weiter regieren will.

Angelehnt an die Sujets der Wahlplakate der Bundespartei sind nun auch jene in der Steiermark. In der ersten Welle gehen die Blauen mit fünf Motiven bzw. Slogans ins Rennen: "Steiermark bleibt Autoland", "Radikal, kriminell, Abflug", "Regionale Versorgung - jeder Steirer zählt" sowie  "Teuerung stoppen".

Auf einem Sujet ist das Konterfei des Parteichefs, der mit den Attributen "bodenständig mutig, steirisch" versehen wird. Insgesamt 100 mobile 16-Bogen-Plakate sowie 300 mobile und 250 stationäre 8-Bogen-Plakate werden aufgestellt, dazu 5.000 Dreiecksständer. Man wolle versuchen, deutlicher unter der gesetzlichen Wahlkampfkosten-Obergrenze von einer Million Euro zu bleiben, versichert Hermann.

Über die Botschaft hinter diesen Sujets lässt die FPÖ keinen Zweifel:  "Wir bekennen uns zum Kfz-Verkehr", betont Kommunikationsleiter Philipp Könighofer und wiederholt die Forderung nach dem Ausbau der A9. "Wo es notwendig" sei, brauche es auch Neubau von Straßen.

"Meldestelle" für Verstöße in Asylheimen

Auch die freiheitlich typischen scharfe Worte in Richtung Migration fehlen nicht im steirischen Wahlkampf: Der "Kampf gegen den radikalen Islam" müsse schriftlich im nächsten Regierungsprogramm festgehalten, im Sozialressort eine "Stabstelle für Sicherheit in Asylheimen" installiert werden. "Als zentrale Meldestelle für Verstöße in Asylheimen", erläutert Könighofer.

Mit Konsequenzen für Betroffene: "Personen, die sich nicht an unsere Regeln halten, müssen raschest aus der Grundversorgung genommen werden." Dafür reichte  etwa "mehrmalige Verstöße gegen Hausordnungen" von Unterkünften.

Blaue Plakatwelle vor den Landtagswahlen: Was die FPÖ plant

KFG tritt als Bürgerliste an 

FPÖ-Abspaltung tritt an

Seit Donnerstag steht fest, dass im heiß umkämpften Wahlkreis 1 - Graz und Graz-Umgebung - auch eine FPÖ-Abspaltung bei den Landtagswahlen antritt: Der (Korruptions-)Freie Gemeinderatsklub KFG will vom Grazer Gemeinderat auch in den Landtag Steiermark springen.

Die für eine Kandidatur notwendigen 200 Unterstützungserklärungen habe man beisammen, versicherte Stadträtin Claudia Schönbacher. Das Wahlkampfbudget sei mit maximal 15.000 Euro festgelegt.

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