Landeskriminalamt Steiermark hat seit 1. Juni einen neuen Chef

Mann sitzt vor Mikrofon
Mit Michael Lohnegger macht der Favorit für den Top-Posten das Rennen. Doch wer folgt dem Staatsschutz-Chef in Wien nach?

Er galt von Anfang als Favorit, nun ist es offiziell.

Michael Lohnegger ist der neue Chef des Landeskriminalamts Steiermark (LKA) und folgt damit dem bisherigen LKA-Chef Wolfgang Lackner nach.

Seit 1. Juni hat der gebürtige Steirer die Geschäfte übernommen, wie dem KURIER auf Anfrage aus dem Innenministerium bestätigt wurde. 

Lohnegger, bisher zweiter Vize-Direktor der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) in Wien, setzte sich somit gegen zwei weitere Mitbewerber durch und gilt für den Posten als "im höchsten Maß geeignet".

Bei den anderen beiden Bewerbern soll es sich um Harald Eppich, Bezirkskommandant der Polizei Weiz, und René Kornberger, bisher stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, gehandelt haben.

Ermittlungen um Bombenphantom

Kornberger galt dabei wohl als schärfster Konkurrent im Rennen um den Posten und wurde in der jüngsten Vergangenheit einer breiten Öffentlichkeit vor allem durch seine Arbeit bei den Ermittlungen rund um die Bomben-Serie auf die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas bekannt.

Offen bleibt nun allerdings, wer Lohnegger auf seinen bisherigen Posten als zweiter Vize-Direktor der DSN in der Bundeshauptstadt nachfolgt.

Zur Erklärung: Eine zentrale Neuerung der Reform vom  krisengebeutelten Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) hin zur DSN war die strikte Trennung von Nachrichtendienst und Staatsschutz. Diese Bereiche wurden gesplittet und zu eigenen Säulen mit eigenen Vize-Direktoren. Beide Bereiche werden durch ein gemeinsames Informations- und Lagezentrum verbunden.

Nachfolgersuche in Wien

An der Spitze des dreier Führungsteams der DSN stand von Anfang an Omar Haijawi-Pirchner als Direktor. 

Bereits im Jänner 2023 verließ David Blum, als Stellvertreter Haijawis zuständig für den Bereich Nachrichtendienst, die DSN in die Privatwirtschaft. Ihm folgte Sylvia Mayer nach.

Die Suche nach einem Nachfolger Lohneggers, der seit Dezember 2021 den Posten inne hatte, läuft. Favoriten soll es Gerüchten zufolge allerdings noch keinen geben. Aus dem Innenministerium heißt es dazu offiziell: "Bis es zu einer Neubesetzung kommt, wird wie in der Geschäftsordnung der DSN geregelt, die Leitung des Staatsschutz-Bereiches von Omar Haijawi-Pirchner als Direktor der DSN wahrgenommen."

Rückkehr in die Heimat

Für Lohnegger bedeutet die Rückkehr in seine Heimat Steiermark beruflich kein Neuland. Von 1996 bis 2008 war er als Polizist in Graz im Dienst und von 2008 bis 2011 als Ermittler im Landeskriminalamt Steiermark tätig. Dazu leitete er ab 2011 als stellvertretender Stadt- und Bezirkspolizeikommandant den Kriminaldienst in Leoben.

In Wien machte sich Lohnegger vor allem als Leiter der Ermittlungsgruppe nach dem Terroranschlag vom 2. November 2020 einen Namen.

Kommentare