Dieser Top-Polizist könnte von Wien in die Steiermark wechseln
Heute, Dienstag, soll sie tagen: Jene Kommission, die darüber entscheidet, wer als neuer Chef des Landeskriminalamts Steiermark (LKA) "im höchsten Ausmaß geeignet" für den Job sein könnte.
Welche drei Kandidaten im Rennen sind und warum dabei vieles für Michael Lohnegger, bisheriger zweiter Vize-Direktor, der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) in Wien, spricht, lesen im Folgenden.
Unter den drei Bewerbern sollen sich laut KURIER-Informationen neben Lohnegger noch diese zwei Kandidaten befinden:
Harald Eppich, seit 1. Dezember 2021 Bezirkskommandant der Polizei Weiz. Das LKA kennt Eppich noch aus den Jahren 2004 bis 2009, als er dort zuständig für Diebstahl und Fahndung war.
Sowie, wenig überraschend, Rene Kornberger, bisher stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts Steiermark. Der wohl schärfste Konkurrent für Lohnegger.
Einer des Trios soll offenbar dem bisherigen LKA-Chef Wolfgang Lackner nachfolgen.
Zweieinhalb Jahre Vize-Direktor
Warum sich auch Lohnegger unter den Bewerbern befindet, überrascht nur auf den ersten Blick. Im Dezember 2021 wurde der gebürtige Steirer zum zweiten Vize-Direktor der DSN, zuständig für den Bereich Staatsschutz, bestellt. Nun soll es ihn wieder in die Heimat ziehen.
An der Spitze des dreier Führungsteams der neu gegründeten DSN, dem Nachfolger des krisengebeutelten Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), stand damals und steht heute nach wie vor Omar Haijawi-Pirchner als Direktor.
Bereits im Jänner 2023 verließ David Blum, als Stellvertreter Haijawis zuständig für den Bereich Nachrichtendienst, die DSN in die Privatwirtschaft. Ihm folgte Sylvia Mayer nach.
Zur Erklärung: Eine zentrale Neuerung der Reform vom BVT hin zur DSN war die strikte Trennung von Nachrichtendienst und Staatsschutz. Diese Bereiche wurden aufgesplittet und zu eigenen Säulen, mit eigenen Verantwortlichen (Lohnegger und nun Mayer). Beide werden durch ein gemeinsames Informations- und Lagezentrum verbunden.
Masterabschluss
Lohnegger gilt nicht nur aufgrund seiner Erfahrung, die er in Wien sammeln konnte, als absoluter Top-Favorit für den LKA-Chef. Er verfügt über einen Masterabschluss im Bereich „Strategisches Sicherheitsmanagement“ und eine Ausbildung an der FBI Akademie mit Schwerpunkt Terrorbekämpfung und - Ermittlungen.
Lohnegger war es auch, der nach dem Terroranschlag am 2. November 2020 in Wien die Ermittlungsgruppe leitete.
Zurück zu den Wurzeln
Doch auch in der Steiermark kennt er sich aus. Er war von 1996 bis 2008 als Polizist in Graz und von 2008 bis 2011 als Ermittler im Landeskriminalamt Steiermark tätig. Dazu leitete er ab 2011 als stellvertretender Stadt- und Bezirkspolizeikommandant den Kriminaldienst in Leoben.
Welche Empfehlung die Kommission schlussendlich abgibt, bleibt abzuwarten. Fix ist: Sollte Lohnegger von Wien in die Steiermark wechseln, beginnt sich in der Bundeshauptstadt das nächste Job-Rad zu drehen: Auf der Suche nach einem neuen Staatsschutz-Chef.
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