Nachrichtendienst-Leiter verlässt DSN nach nur einem Jahr

Nachrichtendienst-Leiter verlässt DSN nach nur einem Jahr
David Blum soll in der Privatwirtschaft tätig werden. Wer ihm nachfolgt, ist völlig offen.

Vor gut einem Jahr wurde das neue Führungsteam der neu gegründeten Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), dem Nachfolger des krisengebeutelten Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), offiziell vorgestellt. Nun ist alles anders.

David Blum, einer der beiden Stellvertreter von DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner, verlässt nun die DSN. Und dies bereits mit Ende Jänner. Dies wurde dem KURIER auf Anfrage bestätigt. Wie es heißt, scheide Blum auf eigenen Wunsch aus, "um in einem neuen Berufsfeld tätig zu werden". Blum selbst war für den KURIER für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Leiter des Nachrichtendienstes

Blum war für den Bereich Nachrichtendienst verantwortlich. Dieser wird nun vorübergehend von Haijawi-Pirchner übernommen. Michael Lohnegger, der zweite Vertreter von Haijawi-Pirchner, der den Bereich Staatsschutz leitet, bleibt in seiner Funktion. Zur Erklärung: Eine zentrale Neuerung der Reform vom BVT hin zur DSN war die strikte Trennung von Nachrichtendienst und Staatsschutz. Diese Bereiche wurden aufgesplittet und zu eigenen Säulen, mit eigenen Verantwortlichen. Beide werden durch ein gemeinsames Informations- und Lagezentrum verbunden

Nachfolge völlig offen

Wer Blum nachfolgt, ist völlig offen. Eine Ausschreibung der Position soll in Kürze folgen. Die Sicherheitssprecher der Parteien sollen über den Schritt informiert worden sein. Dies bestätigt auch Reinhold Einwallner, Sicherheitssprecher der SPÖ: "Uns ist nun einfach wichtig, dass die Nachfolge der Position auch wirklich parteiunabhängig erfolgt. Was in der Vergangenheit bei der ÖVP ganz sicher nicht immer der Fall war."

Blum war von 2010 bis 2020 im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, unter anderem als Leiter des Referats "Strategische Analyse" sowie des Referats "Prävention" tätig. Ab 2020 leitete er die Abteilung "Integrationskoordination" im Bundeskanzleramt. 

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