2015 ging Graz leer aus: Wien trug den Eurovision Song Contest, kurz ESC, aus, den Conchita Wurst im Jahr zuvor mit ihrem Sieg nach Österreich gebracht hatte.
Und 2026? Die Politikerinnen und Politiker sowie Tourismusverantwortliche in der steirischen Landeshauptstadt sind nicht abgeneigt, Graz erneut ins Rennen zu werfen.
Noch diese Woche, voraussichtlich am Freitag, soll die Entscheidung fallen – Unterlagen einreichen, ja oder nein?
Wie die Chancen für Graz stehen
Das wäre noch fristgerecht, bis Freitag kommender Woche, 4. Juli, müssen die Bewerbungen beim ORF eingegangen sein.
Fix im Rennen sind jedenfalls Wien und Innsbruck, auch Oberösterreich ist mit Linz und Wels dabei, in diesen Städten gibt es entsprechende politische Willensbekundungen. Doch wie stehen die Chancen, dass Graz mitbietet?
Gemessen am Bewertungssystem des Song Contest derzeit wohl bei maximal vier von zwölf Punkten. Das liegt zum einen an den Kosten: 2015 wurden 20 Millionen Euro für die Austragung veranschlagt.
Wie viel die Austragung kosten würde
Gute zehn Jahre später dürften wohl eher 30 Millionen Euro nötig sein, wie eine Besprechung Anfang dieser Woche im Rathaus ergab. Das liege unter anderem an den höheren Auflagen. Geld, dass sich die unter Spardruck stehende Landeshauptstadt alleine nicht leisten kann.
Dazu bräuchte es Hilfe vom Land Steiermark oder Sponsoren. Doch vom Land kamen zuletzt eher verhaltene Kommentare zu einer möglichen Bewerbung aus Graz.
Andererseits steht Graz noch unter dem Eindruck des Amoklaufes am BORG Dreierschützengasse, bei dem der Attentäter am 10. Juni neun Schülerinnen und Schüler sowie eine Lehrerin erschoss, ehe er Suizid beging. Der Song Contest wird am 16. oder 23. Mai 2026 ausgetragen: Das Musikfest würde dann sehr knapp vor dem Jahrestag des Amoklaufs stattfinden.
Die Infrastruktur würde passen
Von der Infrastruktur her wäre Graz allerdings gut gerüstet: Bis zu 14.500 Gäste haben in der Stadthalle Platz, rund 10.000 Hotelbetten sind vorhanden.
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