Bewerbung für ESC 2026: Innsbruck holt sich Tipps in Basel

Matthias Schipflinger ist Geschäftsführer der Olympiaworld in Innsbruck und als solcher hauptverantwortlich für die ESC-Bewerbung der Landeshauptstadt
Matthias Schipflinger wirkt recht entspannt, während er durch die Innsbrucker Olympiahalle führt. In der soll im Mai 2026 der Eurovision Song Contest (ESC) stattfinden. Zumindest wenn es nach dem 57-Jährigen geht, bei dem derzeit die Fäden für die Bewerbung zusammenlaufen.
Er ist Geschäftsführer der Olympiaworld, zu der neben der über 10.000 Besucher fassenden Mehrzweckhalle auch die direkt daneben gelegene Eishockeyarena und das Tivoli-Fußballstadion gehören.
Konzept praktisch fertig
Und als Chef dieses Veranstaltungsareals hat er von Bürgermeister Johannes Anzengruber den Auftrag erhalten, ein Konzept auszuarbeiten, dem der ORF als Veranstalter der größten Musikshow der Welt nicht widerstehen kann. 12 Arbeitsgruppen sind dafür am Werk. „Nächste Woche sind wir fertig“, sagt Schipflinger.
Am heutigen Samstag geht es für ihn als Teil einer von Anzengruber angeführten Delegation aber erst noch nach Basel, um sich dort Tipps zu holen. In der Schweizer Stadt hat JJ den heurigen Song Contest gewonnen und ihn somit nach Österreich geholt.
Der ESC in Basel hat rund 64 Millionen Euro gekostet. Innsbrucks Bürgermeister rechnet – angesichts des niedrigeren Preisniveaus in Österreich – mit Kosten von 40 Millionen Euro, was Schipflinger für realistisch hält. Einen Teil muss die Host-City stemmen, den anderen der ORF.
Nichts ist umsonst
„Um die Finanzen muss sich die Politik kümmern, wir müssen sagen, was es kostet“, sagt der Chef der Olympiaworld, der sich dazu aber bedeckt hält. Die von ihm geleitete Gesellschaft gehört Stadt und Land.
Aber auch wenn die öffentliche Hand der Eigentümer ist, so müsste diese dennoch die Mietkosten tragen. Und das ist nur einer von mehreren Kostenpunkten.
Ungeachtet seiner vermeintlichen Gelassenheit sagt Schipflinger zum Aufwand, der hinter dem ESC stehen würde: „Das ist schon eine Veranstaltung, die sehr aus dem Rahmen fällt. Das ist von der Größe mit der Fußball-Euro vergleichbar.“ Die war 2008 in Innsbruck zu Gast, der Eventmanager schon damals im Team der Olympiaworld.
An Wien gescheitert
Miterlebt hat er auch die letztlich gescheiterte Bewerbung von Innsbruck für den ESC 2015, bei der man das Nachsehen gegenüber Wien hatte.
Die Hauptstadt dürfte auch diesmal der Konkurrent sein, den es zu schlagen gilt. „Es ist schwer, sich mit Wien zu vergleichen. Dort ist alles in einer anderen Dimension“, macht sich der Tiroler keine Illusionen. „Wir müssen einfach das bessere Angebot machen. Der ORF wird sich danach entscheiden, wo es ihn am wenigsten kostet.“
Als Gastgeber müsse man sich aber nicht verstecken. „Innsbruck ist einfach anders.“ Welche Trümpfe man im Bewerbungskonzept ausspielen möchte, kommentiert Schipflinger nur mit einem Schmunzeln. Sollte die Entscheidung am Ende zwischen Wien und Innsbruck fallen, glaubt er, „dass das eine Fifty-fifty-Entscheidung wird“.
Potenzielle Host Citys müssen bis 4. Juli ihre Unterlagen einreichen. Am 8. August steht fest, wer das Rennen macht.
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