"Jetzt hat sich auch Niederösterreich ins Rennen geworfen! Habt ihr Vorschläge? Wo könnte der Song Contest stattfinden?", postete das ORF-Landesstudio am Montag auf Instagrm mit einem Smiley garniert. Dazu gab es ein Meme, dass manche Städte vielleicht gar nicht so witzig finden könnten.
"Gefühlt ganz Österreich" würde sich auf diese Art für den Song Contest bewerben:
"Nenne deinen Mini-Ort für den Song Contest", "Ganz Österreich spricht über dich", "Gratis Ortswerbung", "Hoffe, dass es eh wieder Wien macht", heißt es neben Bildern des Animations-Superschurken Gru ("Ich – Einfach unverbesserlich").
Die größten Städte des Landes
Unter den "Mini-Orten", die sich für den ESC bewerben wollen, reicht die Bandbreite abseits der Bundeshauptstdt Wien von der 8.000-Einwohnerstadt Oberwart im Burgenland bis zu den größten Landeshauptstädten Österreichs.
Während Graz (306.000 Einwohner), das 2014 nach dem Sieg von Conchita Wurst bis zum Schluss unter den Kandidaten für den ESC 2015 war, noch zaudert, steht fest:
Innsbruck (132.000 Einwohner) will sich wie vor elf Jahren wieder bewerben. Damals legt man dem ORF das finanziell lukrativste Angebot, hatte aber gegenüber Wien letztlich das Nachsehen. Nun haben bereits hektische Sitzungen stattgefunden.
Die Tiroler Landeshauptstadt etwa hat seinerzeit rund 63.000 Euro in die Teilnahme am Auswahlverfahren gebuttert. Die Erstellung eines Konzepts für einen Event von Weltformat ist äußerst komplex. Und bei mauen Kassenlagen die Finanzierung zu stemmen, ist für den ORF und welche Austragungsstadt auch immer ein Kraftakt.
Der Countdown läuft
Und der Zeitdruck ist enorm. Blick zurück: 2014 vergingen zwischen Song-Contest-Sieg im Mai und der Entscheidung des ORF für die "Hostcity" Anfang August nur drei Monate. Ähnlich dürfte es auch dieses Mal laufen.
In Innsbruck wurde bereits Montagabend bei einer Sitzung von Stadt, Tourismusvertretern, Olympiaworld, Sicherheitsexperten und ORF die erneute Bewerbung beschlossen. In Oberösterreich haben ebenfalls am Montag das FPÖ-geführte Wels und die SPÖ-regierte Landeshauptstadt Linz fixiert, gemeinsam um den Event rittern zu wollen.
Dass es den Bewerbern bei derartigen Anstrengungen in erster Linie um kostenlose Werbung für ihre Städte geht, ist selbst satirisch gemeint eine kühne Unterstellung. Dass das Landesstudio Niederösterreich ausgerechnet die Bewerbung von St. Pölten (rund 60.000 Einwohner) für den ESC als Anlass für das Posting nimmt, ist ebenfalls bemerkenswert.
Fest steht: Der ORF benötigt als veranstaltender Sender eine Gemeinde, die mitzieht, und die auch Millionen aufstellt, um den Song Contest über die Bühne zu bringen.
Kommentare