„I g‘winn enk den Schas“, hatte die Tirolerin Nadine Beiler vor ihrer Teilnahme beim ESC 2011 vollmundig versprochen. Zumindest in der Verkörperung des Tiroler ORF-Satirikers Christoph Grissemann, der damals für eine Persiflage der Sängerin mehr oder weniger in ihre Haut schlüpfte.
Und dabei unabhängig diesen Sazt schrie, den Beiler selbst nie sagte. Die Mission Sieg erfüllte dann erst Conchita Wurst 2014, was der Tiroler Andi Knoll für den ORF fassungslos mit den Worten kommentierte: „Jetzt hat uns die den Schas gwonnen!“ Der fand dann 2015 in Wien statt.
Tiroler Song-Contest-Aushängeschilder
Das größte Musikevent der Welt wurde einem Millionenpublikum von einem Moderatorinnen-Trio präsentiert: Neben Arabella Kiesbauer standen zwei Tirolerinnen auf der Bühne: Mirjam Weichselbraun und Alice Tumler.
Am Samstag jubelte nun JJ in Basel: „Leitln, wir ham den Schas gewonnen. I bring's hoam.“ Und „hoam“ kann bei all diesen Tirol-Bezügen dieses Mal eigentlich nur "Innschbruck" heißen. Stadt und Land wollten die Show schon vor 11 Jahren. Innsbruck war sicher, das beste Angebot der Bewerber gelegt zu haben.
Den Zuschlag erhielt Wien, die Weltstadt. Und das war gut so. Aber ein bisschen Abwechslung kann nicht schaden. Was für Innsbruck spricht:
Großevents abwickeln? Kein Problem. Fußball-Europameisterschaft, zwei Mal olympische Spiele und unzählige andere riesige Sportveranstaltungen stehen im Lebenslauf der alpinen Stadt. Eine passende Halle gibt es auch. Das Geld lässt sich bei gutem Willen auftreiben.
Einem internationalen Publikum den roten Teppich auszurollen, sollten für das nächtigungsstärkste Bundesland Österreichs auch kein Problem sein. Die Besucher wären in einer jungen und partyerprobten Universitätsstadt zu Gast, in der das Durchschnittsalter 42,2 Jahre beträgt und – über 30.000 Studenten lassen grüßen - die größte Altersgruppe die 25- bis 29-Jährigen sind.
Als Verkehrsknotenpunkt zwischen Nord und Süden, Westen und Osten ist Innsbruck bestens ans europäische Bahn- und Straßennetz angebunden, einen Flughafen gibt es auch. Und mit Italien, Deutschland und der Schweiz liegen drei ESC-Traditionsländer direkt in der Nachbarschaft. „Der Schas“ kann kommen.
Kommentare