Zu trocken, zu warm - und der Grundwasserspiegel sinkt dramatisch

Zu trocken, zu warm - und der Grundwasserspiegel sinkt dramatisch
Bisher viel weniger Niederschlag als im März üblich. Das hat Folgen.

Hitzetage in Spanien, extreme Trockenheit und überdurchschnittliche Wärme in Österreich – der März 2023 ist alles andere als meteorologischer Durchschnitt. Warnungen vor Waldbränden sind so knapp nach dem Winterende selten, heuer aber Realität: Das Land Steiermark hat bereits ein Rauchverbot in Wäldern erlassen.

Der Grund: Es ist zu trocken. Schon der Winter war in vielen Regionen nicht schneereich, und jetzt fehlt auch noch der Frühlingsregen. Über ganz Österreich gerechnet ist die Niederschlagsmenge derzeit um zwei Drittel niedriger als für März üblich. Im Osten fielen statt der sonst üblichen Menge von 40 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter nur ein bis fünf Liter. Völlig leer gingen weite Teile des Burgenlandes aus.

Das hat massive Folgen, warnt Konstantin Brandes, Meteorologe beim Wetterdienst Ubimet. Nicht nur wegen der Waldbrandgefahr, auch wegen der Grundwasserspiegel. Sie sind dramatisch gesunken, Wiener Neustadt beispielsweise liegt sieben Meter unter dem Mittelwert für diese Jahreszeit – das ist absoluter Tiefststand seit Beginn der dortigen Messaufzeichnungen 1951. Dem Neusiedler See fehlt ein halber Meter auf das Mittelmaß: Ohne ergiebigen Regen drohe dem Seewinkel eine „noch schlimmere Dürre“ als 2022, warnt Brandes.

Die Rolle des Klimawandels

Außerdem ist es viel zu warm: Rund um den Frühlingsbeginn wären in den Landeshauptstädten Tageshöchstwerte von zehn bis zwölf Grad üblich – doch gemessen werden derzeit doppelt so hohe Temperaturen. Der März 2023 wird somit voraussichtlich um zwei Grad wärmer sein als üblich.

„Das ist die neue Normalität. 20 Grad schon im März ist natürlich auch auf den Klimawandel zurückzuführen“, konstatiert Brandes.

Wärme wie auch Trockenheit sind laut dem Experten Folge der Großwetterlage, die Niederschläge zwar nach Deutschland bringt, aber Österreich, Ungarn und die Slowakei leer ausgehen lassen. Nachhaltiger Regen sei keiner in Sicht, betont Brandes: Bis zum Wochenende werden im Osten zwar fünf bis acht Liter pro Quadratmeter erwartet, doch das könne das Minus nicht mehr wettmachen.

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