Zähes Ringen um Lockerungsschritte in Vorarlberg
Am Montag kommender Woche soll Vorarlberg zu einer Pilotregion für Öffungsschritte in Gastronomie, Sport und Kultur werden. Darauf hatten sich Bundesregierung und Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bei einem Corona-Gipfel vergangene Woche geeinigt.
Um die Details wird seither gerungen. Eigentlich sollten diese bereits heute präsentiert werden. Doch wie aus Verhandlungskreisen zu hören ist, werden die Gespräche in einer Videokonferenz zwischen Land und Gesundheitsministerium sich wohl bis in die Abendstunden ziehen.
Wenig Vorlaufzeit
Unter welchen Rahmenbedingungen die Lockerungen stattfinden sollen, wird daher voraussichtlich erst am Dienstag präsentiert werden. Für Gastronomie- und Kulturbetriebe wird damit die Zeit immer knapper, um das Hochfahren vorzubereiten.
"Natürlich zählt jeder Umsatztag. Aber unsere Branche ist auch sehr flexibel", sagt Markus Kegele, Sprecher der Vorarlberger Tourismus- und Gastrobranche.
Streitpunkte dürfte es vor allem in zwei Bereichen geben: den Zutrittstestungen, für die Wallner Selbsttest an eigenen Impfterminals einsetzen will und die Frage, ob Öffnungen nur für den Outdoor-, oder auch für den Indoor-Bereich gelten sollen.
Für Wallner sind sowohl in Gaststätten, wie auch bei Kulturveranstaltungen die Innenräume Teil der Lockerungen. Im Gesundheitsministerium steht man dem skeptisch gegenüber. "Ich gehe davon aus, dass Vorarlberg draußen und drinnen aufsperrt", sagt Gastro-Sprecher Kegele.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) gab sich bisher auch bezüglich der Selbsttests als Zutrittserlaubnis zurückhaltend. Selbsttests könnten jedenfalls nur nach Kontrolle durch eine unabhängige Stelle den Zutritt in Gastronomie & Co. erlauben, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.
Neue Testmodelle
Gleichzeitig bekennt sich das Ministerium dazu, dass beim „Modellversuch“ in Vorarlberg die bisherigen Testmöglichkeiten - Antigen- und PCR-Tests - genützt und ausgebaut werden - „zum Teil unter Nutzung der Selbsttest-Möglichkeiten“.
Die Wirte in Vorarlberg drängen zudem darauf, dass sie ihre Betriebe bis zu 22 Uhr offen lassen können, wenn sie aufsperren. Das beißt sich allerdings mit der aktuell noch gültigen Ausgangssperre ab 20 Uhr, die dann ausgesetzt werden müsste.
Vorarlberg und das Gesundheitsministerium verhandeln bereits seit Mittwoch, die Teilnehmer haben zu den Inhalten allerdings Stillschweigen vereinbart. Bis auf den Standardsatz „Die Gespräche laufen gut“ wurden keine Kommentare abgegeben.
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