Wolfgangsee: Eine weitere Praktikantin infiziert

++ THEMENBILD ++ CORONAVIRUS-CLUSTER IN ST. WOLFGANG IM OBERÖSTERREICHISCHEN SALZKAMMERGUT
Insgesamt stieg die Zahl der Coronavirus-Infektionen im Zusammenhang mit dem Tourismusort St. Wolfgang am Mittwoch auf 68.

Auf Initiative des Landes Salzburg sind am Dienstag in den beiden Salzburger Wolfgangseegemeinden St. Gilgen und Strobl 36 Tourismuspraktikanten auf das Coronavirus getestet worden. „Bei einer Praktikantin liegt ein positives Testergebnis vor, alle anderen waren negativ“, teilte ein Sprecher von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) am Mittwochabend der APA mit.

Allerdings seien zu der Testreihe am Dienstag nicht nur Praktikanten erschienen. „Von den zusätzlich getesteten Personen waren ebenfalls drei positiv“. Unklar war zunächst, ob die neuen Fälle bereits in den zuletzt kommunizierten 68 Fällen im Cluster von St. Wolfgang enthalten waren. Die Gesundheitsbehörden haben alle Infizierten bereits in häusliche Quarantäne geschickt. „Das Contact Tracing zu möglichen weiteren Kontaktpersonen läuft.“ Ein paar wenige Testergebnisse seien dabei noch offen.

Inzwischen wurden auch die Testung der meisten Kontaktpersonen eines infizierten Soldaten der Schwarzenbergkaserne in Salzburg abgeschlossen. Elf Tests waren negativ, drei Ergebnisse zuletzt noch ausständig, wie Bundesheer-Sprecher Rene Auer zur APA sagte. Der Unteroffizier dürfte sich bei einem Freizeitbesuch am Wolfgangsee infiziert haben. Er und seine Kontaktpersonen - 14 Berufssoldaten - befinden sich in häuslicher Quarantäne.

Derzeitiger Stand: 68 Fälle

Bereits am Mittwochnachmittag hieß es vom Land Oberösterreich, dass sich die Fälle der Coronavirus-Infektionen im Zusammenhang mit dem Tourismusort St. Wolfgang im Bezirk Gmunden von Dienstag auf Mittwoch weiter erhöht hatten. Demnach stieg Anzahl der Infizierten von 62 auf 68.

Die festgestellten zusätzlichen sechs Fälle ergaben sich bei den laufenden Erhebungen des Kontaktpersonenmanagements. Zu den bisher bekannten Betrieben am Wolfgangsee kam durch das Kontaktpersonenmanagement ein weiterer hinzu.
Die bereits bestehende Regelung, dass alle Gäste, die in Beherbergungsbetrieben in St. Wolfgang genächtigt haben, vor dem Verlassen ihre Kontaktdaten in einem Erhebungsblatt bekannt geben müssen und damit die Gewissheit haben, von etwaig notwendigen Maßnahmen auf kürzestem Weg informiert zu werden wurde von zunächst von 2. August auf nunmehr 9. August verlängert.

Das gilt auch für die auf 23.00 Uhr vorverlegte Sperrstunde für alle Gastgewerbebetriebe in St. Wolfgang. Auch die freiwillige Schließung von zwei Lokalen bleibt bis dahin aufrecht.
Weiterhin gibt es eine in Abstimmung mit dem Tourismusverband und dem Land eine Gästehotline unter der Telefonnummer +43 6138 8003 11 eingerichtete Gästehotline.

Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) versicherten, dass für die Gesundheitsversorgung alles getan werde. „Aber: jeder Einzelne ist gefordert auch eigenverantwortlich zu handeln“, betonten sie. Mit dem Gesundheitsministerium und der AGES wurde vereinbart, alle Mitarbeiter in den von Infektionen betroffenen Hotels am 3. und 4. August erneut zu testen.

In Oberösterreich wurde am Mittwochnachmittag außerdem ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Eine 84-Jährige Linzerin mit Vorerkrankungen starb im Ordensklinikum Linz. Die Gesamtzahl im Bundesland stieg damit auf 64.

Seit Dienstag gab es 31 Neuinfektionen in Oberösterreich. Aktuell waren Mittwochmittag abzüglich Genesener und Verstorbener 431 Personen erkrankt. Am Vortag waren es 463. Bei Fällen, die auf Reiserückkehrer zurückzuführen sind, wurde ein Anstieg um sieben auf in Summe 146 verzeichnet - 98 Fälle von Reisenden, die in Summe 48 Folgefälle ausgelöst haben. Aktuell sind auch elf Mitarbeiter und vier Bewohner von neun Alten- und Pflegeheimen in OÖ von Covid-19 betroffen.

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