Wo wurde die gesperrte Astra-Zeneca-Charge verimpft?
37.000 Dosen bereits verimpft, 6.000 zurückgerufen: Erstmals seit Beginn der Corona-Schutzimpfungen in Österreich zog das Gesundheitsministerium eine Teillieferung aus dem Verkehr - sicherheitshalber. Wie berichtet, starb eine Niederösterreicherin zehn Tage, nachdem sie in Zwettl eine Impfung mit einem Astra-Zeneca-Serum erhalten hatte.
Zwar sehen die Behörden "keinen kausalen Zusammenhang", dennoch wurde das Vakzin der Chargennummer ABV 5300 zurückgerufen.
Doch wohin genau ist das Serum dieser Charge vor rund zwei Wochen eigentlich geliefert worden?
Jedenfalls nach Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten, das stand am Montag fest. So hieß es aus der Landesregierung in Oberöstereich, dass 7.200 bis 8.000 Personen betroffen sein könnten - "sollte die gesamte Bestellmenge bereits verimpft worden sein". Aufgrund des Lieferdatums gehe man aber davon aus, dass ein Großteil der bestellten Dosen tatsächlich schon verabreicht wurde.
350 Kärntner heim geschickt
Kärnten stoppte am Sonntag die Impfungen von Gesundheitspersonal und Lehrern, nachdem in der Früh der Rückruf bei der Landesregierung eintraf. Dosen der Charge wurden an das Messezentrum Klagenfurt geliefert: 350 Kärntner, die dort Impftermine hatten, wurden am Sonntag heim geschickt, sie erhalten nun Ersatztermine.
Nun läuft die Nachforschung, wie viele Injektionen in den Tagen zuvor verabreicht wurden "auf Hochtouren", wie am Montag versichert wurde: "Wir haben aber noch keine Daten, wie viele Dosen bei uns verimpft worden“, bedauert Gerd Kurath, Sprecher der Landesregierung.
Daten, die auch das Bundesamt für Gesundheit und Sicherheitswesen, kurz BASG, zusammenzustellen versucht. Dort hält man fest, dass rund 37.000 Dosen der betroffenen Charge des Impfstoffs von AstraZeneca mit der Chargennummer ABV 5300 in ganz Österreich verimpft wurden. "Derzeit liegen zu dieser Charge keine weiteren schweren Nebenwirkungen in Bezug auf Gerinnungsstörungen vor", heißt es.
Eine Million Dosen in 17 Länder geliefert
Meldungen gebe es lediglich zu allergischen Reaktionen. Eine nochmalige Analyse der inkriminierten Charge erfolge durch das offizielle Arzneimittelkontrolllabor in den Niederlanden, das auch für die europaweite Freigabe dieser Charge zuständig gewesen sei.
Die betroffene Charge umfasst insgesamt rund eine Million Dosen und wurde in 17 europäische Länder geliefert. Nebenwirkungsmeldungen in Bezug auf Gerinnungsstörungen aus den anderen Ländern der EU und aus dem Vereinigten Königreich würden derzeit keine thrombo-embolischen Fälle nach einer Impfung mit dieser Charge zeigen. erklärt man beim BASG.
Zudem werde die europäische Arzneimittelbehörde EMA alle Nebenwirkungsmeldungen in Zusammenhang mit thrombo-embolischen Ereignissen ausdrücklich prüfen. Die übrigen Dosen dieser Charge, es handelt sich um geringe Restmengen, seien gesperrt und würden derzeit nicht verimpft. Man gehe davon aus, dass die Dosen verimpft werden können, sobald die Sachlage geklärt ist.
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