Wir werden in Waldstädten leben

Hitzeschild: Europas größte begrünte Fassade
Pandemie und Klimawandel - die Städte sind unter Druck. Doch auch das Einfamilienhaus wird kritisch gesehen. Wie Lösungen für Metropolen aussehen könnten.

Das Haus im Grünen – ein Traum für viele. Die Pandemie hat ihn befeuert. Denn was haben die Metropolen noch zu bieten? Zugleich hat die Sehnsucht nach Landidylle im Einfamilienhaus die Diskussion um Flächenfraß im Umland der Städte weiter aufgeheizt. Kommt nach der Flugscham jetzt die Einfamilienhausscham?

Von New York bis San Francisco sinken derzeit die Mieten, seit Beginn der Pandemien strömen die Menschen hinaus aufs Land. Die Stadtflucht in Krisenzeiten hat Tradition: Als 1348 in Florenz die Pest wütete, zogen die Reichen ins Grüne. Das beschreibt schon der Dichter Boccaccio in seinem „Decamerone“: Die Adeligen vergnügten sich in ihren Landvillen und waren sicher vor der Pest. Die Dichte der Stadt hat ihre Tücken, die Pandemie stellt Fragen nach Nähe – Abstand halten ist nicht so einfach.

Auch in Wien und Umgebung spürt man den Trend zur Flucht aufs Land. Er beschäftigt die Immobilienmakler. Das Einfamilienhaus mit Garten erfreut sich trotz wachsender Kritik – in Deutschland wird ein Verbot aus ökologischen Gründen diskutiert – anhaltend großer Beliebtheit. In den Wiener Mietpreisen hat sich die Landliebe noch nicht manifestiert – diese sinken mitnichten.

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