Wien setzt ab Mittwoch Corona-Impfungen fort

IMPFUNG: ERSTE COVID-IMPFUNGEN IN ÖSTERREICH
Vormerksystem soll ab 18. Jänner online gehen.

Nach einer kurzen Pause, wird in Wien ab morgen, Mittwoch, wieder gegen das Coronavirus geimpft.

Wie ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf APA-Anfrage berichtete, werden in weiteren 15 Einrichtungen Vakzine verabreicht - vorrangig in Senioren- bzw. Pflegeeinrichtungen sowie Covid-Stationen in Spitälern. In Wien erfolgte der Start zur Impfkampagne am 27. Dezember. Auch das weitere Vorgehen wird schon geplant: Ab 18. Jänner soll es eine Anmeldeplattform für die Bevölkerung geben.

2.000 Dosen bereits verimpft

In den ersten Tagen nach dem Auftakt im Dezember wurden an die 2.000 Dosen verimpft, nun werden bis 12. Jänner rund 5.000 verteilt, erklärte der Sprecher. Man habe die Tranchen abgerufen, als bekannt wurde, dass dies schon vor dem offiziellen Corona-Impfbeginn am 12. Jänner möglich sei. Auch von den weiteren 60.000 vom Bund für Österreich in Aussicht gestellten Dosen soll Wien einen - gemäß Bewohneranzahl aufgeschlüsselten - Anteil bekommen.

Im Rathaus wurde versichert, dass die Planung und Abwicklung der Corona-Impfaktion sehr aufwendig sei. Es müsse sowohl eine IT-Infrastruktur geschaffen als auch das Personal bereitgestellt werden. Es sei darum nicht möglich, sofort den gesamten verfügbaren Impfstoff zu verwenden - auch weil dieser rasch injiziert werden müsse, sobald er aufgetaut ist.

Ab 12. Jänner "in die Fläche"

Ab 12. Jänner will man in Wien aber jedenfalls "in die Fläche" gehen. Das bedeutet, dass etwa Berufsgruppen wie Sanitäter zum Zug kommen. Auch betagte Wienerinnen und Wiener, die in keiner Betreuungseinrichtung leben, stehen dann im Fokus. In weiterer Folge sollen sukzessive alle Stadtbewohner die Möglichkeit erhalten, sich impfen zu lassen. Dazu soll es ab 18. Jänner eine eigene Vormerkplattform geben.

Wer sich dort einträgt, ist im System erfasst, auch wenn es vorerst noch keine Möglichkeit zur Terminvereinbarung geben wird, wie man betont. Sobald Klarheit über das weitere Vorgehen besteht, erhalten die vorgemerkten Personen jedoch Terminvorschläge.

Impfauftakt in Kärnten

Vier Kärntner Pflegeheime haben am Dienstag den Auftakt zur Corona-Impfung im Bundesland begangen. 282 Mitarbeiter und Bewohner haben sich angemeldet, ab 9.00 Uhr wurde in den vier Heimen in Klagenfurt, Villach sowie den Bezirken Spittal an der Drau und Wolfsberg geimpft. Weiter geht es mit den zehn nächsten Heimen am Freitag. Kommende Woche folgen die restlichen Pflegeheime im Bundesland, danach ist das Personal der Covid-Stationen an der Reihe.

"Am meisten freue ich mich jetzt darauf, meine Familie zuhause besuchen zu dürfen", sagte Hedwig Melcher, Bewohnerin des Pflegeheims Maria Gail der Diakonie de la Tour in Villach, die unter den ersten war, die eine Dosis erhielten. Diakonie-Rektor Hubert Stotter zum Impfstart: "Die Impfung ist der Anfang der Wende. Eine Wende zum Guten, die wieder Stabilität bringen wird."

Pflegedienstleiterin Margot Schratzer macht die Impfung zuversichtlich, dass "die schweren Zeiten nun wieder leichter werden", wie sie sagte. Sie habe sich für die Impfung entschieden, um sich wieder unbeschwert bewegen und wieder auf Urlaub fahren zu können.

Auf Unverträglichkeiten und Allergien hingewiesen

Im Vorfeld der Impfung wurde auf mögliche Unverträglichkeiten und Allergien geachtet, betonte Impfärztin Ingeborg Juvan. "Jetzt wird es in erster Linie darum gehen, genaue Abläufe einzuhalten bis früher oder später alles automatisiert und standardisiert abläuft."

Neben den Mitarbeitern und Bewohnern der Heime wurden auch die Impf-Teams selbst geimpft. Während der Impfung stellte sich heraus, dass mehr Impfstoff in den Ampullen ist als angegeben, sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst, der an Ort und Stelle war. Mindestens sechs statt der angegebenen fünf Dosen bekomme man heraus, hieß es demnach seitens der Experten.

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