Wie zwei Verschwörungsanhänger den Ausstieg schafften

Der knapp 70-jährige Hans hatte die Befürchtung mittels Corona-Impfung gechippt zu werden
Sie glaubten an Ufos, eine hohle Erde und Corona als Vorwand zur Unterdrückung - bis sie sich aus den Fängen abstruser Ideen befreiten.

Wenn er von seinem früheren Weltbild erzählt, wirkt er beinahe entsetzt. Es geht darin um Ufos, die auf der Erde landen. Um Donald Trump als Retter der Welt. Und um die Corona-Impfung, geschickt vom Teufel, um uns alle zu vernichten. Seinen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen. Zu groß sind die Befürchtungen, seine berufliche Tätigkeit zu gefährden. Stattdessen möchte er „Herr Hans“ genannt werden. Ein Mann Ende 60, selbstständig, der einst der Liebe wegen von Tirol nach Niederösterreich kam. Und der es schaffte, sich aus der Welt der Verschwörungstheorien zu befreien.

Angefangen hat alles vor über 20 Jahren. Bei einer Ausbildung zum Energieheiler erzählte ihm ein Lehrer von einem Ufo, das vor seinem Haus gelandet sei. Außerdem stünden große Umwälzungen bevor. Die Russen würden in Österreich einfallen und alle niedermetzeln. Staudämme würden brechen. „Mein erster Gedanke war: Das ist verrückt. Aber irgendwie sind diese kruden Ideen in meinem Hinterkopf hängen geblieben“, sagt Herr Hans.

Viele Jahre später, er lebte bereits in Niederösterreich, sprach ihn ein Mann bei einem Flohmarkt an. Er sei Teil einer Gruppe, die sich mit Esoterik und Energetik beschäftige. Er lud ihn zu einem Treffen ein und Herr Hans fuhr hin. „Ich habe gleich gemerkt, dass das obskure Menschen sind. Aber zwei von ihnen standen voll im Leben und wir haben uns angefreundet.“

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