Wie sich die Stadt Graz zu schützen versucht
Es ist ihnen kaum anzusehen, aber: Die Bänke sowie Unterbauten für die Marktstände auf den beliebten Märkten am Kaiser Josef Platz und am Lendplatz in Graz sind Antiterror-Maßnahmen. Ebenso wie die verstärkten Lichtmasten.
„Wir achten bei Neugestaltungen darauf, dass wir Maßnahmen setzen, die wirksam sind“, beschreibt Wolfgang Hübel, Sicherheitsmanager im Rathaus. „Aber das soll auch nicht so ausschauen, dass man sich wie in einem Hochsicherheitsgefängnis fühlt.“
Die Stadt setzte auf Ästhetik bei größtmöglicher Absicherung, „Security by Design“ gab Bürgermeister Siegfried Nagl als Devise aus. Versenkbare Poller und Betonhindernisse, die als Bänke getarnt sind, sollen mögliche Amokläufer stoppen.
Ampel- und Lichtmasten
Die verstärkten Ampel- und Lichtmasten am Kaiser Josef Platz etwa seien darauf ausgelegt, einem 7,5-Tonnen-Lkw standzuhalten, der sie mit bis zu 60 km/h rammt. Diese Maßnahmen sind Konsequenzen sowohl aus der Grazer Amokfahrt als auch aus IS-Anschlägen mit Kfz in europäischen Städten.
Noch im Sommer wird mit der Errichtung weiterer Schutzmaßnahmen begonnen: In der Sporgasse nahe dem Hauptplatz sollen ebenfalls Poller installiert werden, was aber aufgrund der Enge und der vielen Leitungen knifflig ist.
„Die müssen natürlich ein gewisses Gewicht sowie einen massiven Unterbau haben, also tief hineingehen“, beschreibt Hübel. Für die Schmiedgasse sind Bäume und Poller geplant.
Problem Herrengasse
Bleibt noch die Herrengasse, jene Straße, durch die Alen R. raste. Für sie habe noch kein Experte eine brauchbare Lösung anbieten können, bedauert Hübel. Sie mit versenkbaren Pollern auszustatten ist wegen der dichten Taktung der Straßenbahnen unmöglich.
„Wir haben uns international umgeschaut. Aber es gibt keinen Anbieter, der so eine Straße wie die Herrengasse optimal sichern könnte.“
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