Der November war gleichzeitig zu warm und zu kühl: Wie es weiter geht
Es ist ein eigenartiges Phänomen: Während der November 2024 im Bergland mit bis zu +2,5 Grad zu warm war, war er im Flachland zu kühl. Von Linz über Wien bis Graz und Klagenfurt lag die Abweichung meist bei -0,5 bis -1 Grad im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. Die Kaltluft sorgte in diesen Gebieten also für den ersten zu kalten Monat seit Mai 2023. "Also nach 17 zu warmen Monaten in Folge“, analysiert Steffen Dietz, Meteorologe bei der Österreichischen Unwetterzentrale.
Inversionswetterlage führte dazu
Dass die Temperaturen je nach Höhenlage so unterschieldich ausfielen ist der beständigen Inversionswetterlage zu verdanken, berichtet der Wetterdienst Ubimet. Besonders die erste Monatshälfte verlief unter anhaltendem Hochdruckeinfluss ausgesprochen ruhig. Nebel, Hochnebel und Sonnenschein bestimmten das Bild, zu Niederschlag kam es so gut wie garnicht.
Am Hahnenkamm wärmer als in Kitzbühel
Das führte dazu, dass die Mitteltemperatur im Gebirge häufig auf ähnlichem Niveau wie in den Tälern lag. So war es mit durchschnittlich 3,5 Grad auf der Loferer Alm auf rund 1600 m Höhe genauso warm wie im Ort Lofer auf rund 600 m. Die Wetterstation am Hahnenkamm wies mit 2,8 Grad sogar eine höhere Mitteltemperatur als jene in Kitzbühel mit 2,4 Grad auf.
Einige Orte fast komplett trocken
„Der häufig hohe Luftdruck ließ auch nur wenig Niederschlag zu, über ganz Österreich gesehen beträgt das Defizit rund 70%“, so der Experte. Vor allem von Osttirol über die Steiermark bis in den Wiener Raum fiel deutlich weniger Regen als üblich. Zwar reichte es überall für ein paar Tropfen, aber an einigen Wetterstationen wie etwa in Seckau (ST), Mattersburg (B) oder Wiener Neustadt (NÖ) kam in Summe nicht mal ein Liter pro Quadratmeter zusammen.
Von einem Rekord bei der Niederschlagsausbeute ist der November 2024 dennoch ein gutes Stück entfernt. 2011 fiel der November nahezu komplett trocken aus und 1920 betrug das Defizit rund 85%.
41 Prozent mehr Sonnenschein
Und auch bei der Betrachtung der Sonnenscheindauer wird schnell der Einfluss der dominierenden Wetterlage klar. Inneralpin, aber auch im Osten schien die Sonne im zurückliegenden Monat deutlich länger als im 30-jährigen Mittel.
Zu Ende geht der November mit Sonne, Nebel und Wolken. Zeitweise regnet oder schneit es soagr etwas, mit Schwerpunkt in den nördlichen Staulagen vom Salzkammergut ostwärts sowie generell im Nordosten. Die Schneefallgrenze liegt dabei zwischen 500 und 700m Seehöhe. Der Wind weht im Norden und Osten mäßig bis lebhaft, sonst eher schwach aus West bis Nord. Tageshöchsttemperaturen 2 bis 9 Grad.
Am Samstag, 30. November, halten sich im Norden und Osten noch Restwolken. Im Westen und im Süden scheint die Sonne hingegen meist schon von Beginn an, lokale Nebelfelder lichten sich bald. Frühtemperaturen minus 8 bis plus 3 Grad, Tageshöchsttemperaturen 2 bis 8 Grad.
Der erste Dezembertag am Sonntag verläuft überwiegend sonnig. Frühtemperaturen minus 7 bis plus 1, Tageshöchsttemperaturen meist 2 bis 8 Grad plus.
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