Wegen Ukraine: Österreicher gegen rasche EU-Erweiterung

Wegen Ukraine: Österreicher gegen rasche EU-Erweiterung
Drei EU-Länder befürworten dagegen eine rasche Erweiterung.

Die Mehrheit der EU-Bürger befürwortet laut einer aktuellen Umfrage eine beschleunigte EU-Erweiterung wegen des Kriegs in der Ukraine. In Österreich ist das Stimmungsbild aber anders: Nur 45 Prozent der Befragten hierzulande sind für die rasche Aufnahme neuer Länder, 50 Prozent lehnen dies ab, fünf Prozent sind unentschieden.

EU-weit sprachen sich in der Eurobarometer-Umfrage im Auftrag des EU-Parlaments 58 Prozent der Befragten dafür aus, angesichts des Kriegs in der Ukraine die Aufnahme neuer Mitglieder in die EU zu beschleunigen. 36 Prozent sind im EU-Durchschnitt dagegen.

Die EU-Länder, in denen sich die größte Zustimmung für eine raschere EU-Erweiterung findet, sind Polen (80 Prozent), Irland (77 Prozent), Litauen (75 Prozent), Spanien (74 Prozent) und Kroatien (71 Prozent). Österreich liegt am anderen Ende der Skala. Nur in der Slowakei (36 Prozent), in Bulgarien (40 Prozent) und in Slowenien (44 Prozent) befürworten noch weniger Befragte als in Österreich eine beschleunigte Aufnahme neuer Länder in die EU. In Deutschland ist die Zustimmung mit 53 Prozent höher als in Frankreich (47 Prozent).

Nur 46 Prozent finden Mitgliedschaft gut

Die österreichische Bevölkerung ist laut der Studie grundsätzlich eher EU-skeptisch. Halten im EU-Durchschnitt 65 Prozent die EU-Mitgliedschaft für eine gute Sache, sind es in Österreich nur 46 Prozent. Nur 38 Prozent haben ein positives Bild von der EU (EU-weit: 52 Prozent), lediglich 32 Prozent haben ein positives Bild vom EU-Parlament (EU-weit: 39 Prozent).

51 Prozent halten die EU-Parlamentswahlen, die das nächste Mal 2024 stattfindet, für wichtig. Auch hier liegt Österreich im letzten Drittel der befragten Mitgliedsstaaten. Aber: Der Wert hat sich signifikant verbessert. 2017 waren es vergleichsweise geringe 43 Prozent.

Für die Umfrage im April und im Mai wurden europaweit 26.580 Interviews durchgeführt, davon in Österreich 1.005.

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