Wegen der Grippewelle wird es beim Blut eng
Die Grippewelle hat heuer nicht nur ungewöhnlich früh begonnen, die Zahl der Erkrankungen ist auch relativ hoch. Eine Folge davon beschäftigt nun das Rote Kreuz: "Es gibt derzeit einen deutlichen Rückgang an Blutspendern – es sind merkbar weniger als in den vergangenen Jahren um diese Zeit", erklärt Rot-Kreuz-Sprecher Thomas Marecek. Noch könne man alle Patienten in den österreichischen Spitälern versorgen – dennoch benötige man dringend die Unterstützung von Blutspendern aller Blutgruppen.
Nicht nur die Grippewelle hindere die Menschen, Blut zu spenden: "Auch Erkältungen, andere Infekte und die eisigen Temperaturen haben viele Menschen zuletzt davon abgehalten", beschreibt Marecek. "Gleichzeitig haben die Spitäler aktuell relativ viele Blutkonserven angefordert. Diese Faktoren sind zusammengekommen."
"Bedarf ist groß"
Daher sei der Bedarf in Österreichs Spitälern aktuell groß, betont der Rot-Kreuz-Sprecher: "Um die Lagerbestände in ganz Österreich wieder aufbauen zu können, hoffen wir auf zahlreiche Spender in den kommenden Tagen." Marecek rät: "Wer Blut spenden gehen möchte, sollte dies am besten so rasch wie möglich tun – und nicht erst in Wochen."
Konserve hält 42 Tage
Jährlich werden in Österreich 350.000 Blutkonserven benötigt. "Das bedeutet, dass im Schnitt alle 90 Sekunden eine gebraucht wird", beschreibt Marecek. Dazu komme, dass die Konserven nur 42 Tage lang halten: "Daher ist es wichtig, dass kontinuierlich Blut gespendet wird."
In der Regel habe man die benötigte Menge immer vorrätig, im Jahr 2015 etwa zählte das Rote Kreuz 349.812 Blutspenden im ganzen Land. Rund 3,1 Prozent der Österreicher gehen übrigens regelmäßig zur Blutspende. "Nur während einer Grippewelle, oder auch bei Großereignissen wie der Fußball-WM, bemerken wir, dass weniger Leute spenden gehen", erklärt Marecek.
Spenden darf jeder gesunde Österreicher ab 18 Jahren, eine Voranmeldung ist nicht nötig. Benötigt wird nur ein Lichtbildausweis.
www.blut.at
Kommentare