Wegen Corona: Ein Drittel der Moscheen steht vor der Pleite

Die Aziziye-Moschee in Rudolfsheim-Fünfhaus steht ebenso leer wie alle anderen Gebetsstätten.
Weil keine Freitagsgebete stattfinden, fehlen Spenden der Gläubigen. Für kleine Moscheevereine ist das existenzbedrohend.

Die Corona-Krise bringt Österreichs Muslime zum Teil in arge Bedrängnis. Denn infolge der Ausgangsbeschränkungen sowie des Veranstaltungsverbots steht bis zu ein Drittel der bundesweit 350 Moscheegemeinden vor dem finanziellen Kollaps.

Vor allem kleinere Gebetsstätten könnten bald den Betrieb einstellen müssen, befürchtet man bei der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ). Unter dem Motto "Rettet unsere Moscheen" ruft man die Gläubigen jetzt daher zum Crowdfunding auf.

Kein Freitagsgebet, keine Spenden

Das Problem sei ohnehin bereits akut, berichtet IGGÖ-Sprecherin Valerie Mussa. Weil die Moscheen (genau wie alle Kirchen oder Synagogen) zurzeit geschlossen sind und weil es bei den Muslimen kein Äquivalent zum Kirchenbeitrag gibt, fallen die Gemeinden um ihre Haupteinnahmequelle um: die Spenden beim Freitagsgebet. Zudem entfallen aktuell Einnahmen aus den Gastronomieangeboten der Moscheen.

Da nur die wenigsten Moscheevereine Eigentümer ihrer Räumlichkeiten sind, müssen in den meisten Fällen trotzdem Mieten weitergezahlt werden. Dazu kommen Betriebs- und Personalkosten. Und gegebenenfalls Kreditraten – etwa wenn Um- oder Ausbauten in Angriff genommen wurden.

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