Waldviertler Firma: Stephansdom digital erleben

Waldviertler Firma: Stephansdom digital erleben
Die Firma Riegl mit Sitz in Horn entwickelte interaktive 3-D-Tour durch das Wahrzeichen.

Eigentlich ist der Stephansdom in seiner vollen Pracht nur in Wien zu sehen. Das änderte nun die Horner Firma Riegl. Virtuell konnte man die Metropolitankirche erst jüngst beim Ars Electronica Festival in Linz sehen.

Bereits seit über zehn Jahren werden dort Erlebnisse aus dem Bereich der „Virtual Reality“, also der virtuellen Realität, ermöglicht. Dieses Mal eben eine 3-D-Tour durch den Stephansdom, die auf einer 21 Milliarden Laserpunkte großen Punktwolke des österreichischen Laserscanner-Herstellers Riegl basiert.

Nikolaus Studnicka von der Firma Riegl erklärt: „Beim typischen Arbeitsablauf mit dem terrestrischen Scanner wird ein sogenannter Panoramascan nach dem anderen aufgenommen. Der Operator trägt den auf einem Dreibeinstativ montierten Scanner (siehe Foto, Anm.) quasi im Minutentakt ungefähr zehn Meter weiter und startet durch Tastendruck den nächsten Scan.“

Waldviertler Firma: Stephansdom digital erleben

Laserscanner bei der Datenaufnahme im Stephansdom.

Technologie

Bei einer vollen Scanner-Drehung werden durchschnittlich etwa 22,5 Millionen Messpunkte in 45 Sekunden erfasst. Die Technologie von Riegl macht es möglich, Hunderte Scans pro Tag aufzunehmen.

Hintergrund für die Erstellung der Scandatenaufnahme ist aber nicht in erster Linie die Tour bei der Ars Electronica. Diese erfolgte im Rahmen einer jahrelangen Zusammenarbeit von Riegl Laser Measurement Systems mit der Dombauhütte St. Stephan, die für die Erhaltung und Renovierungsarbeiten des Wiener Wahrzeichens zuständig ist. Durch die genaue Erfassung und Dokumentation der Bausubstanz des Stephansdoms können genaue Detailpläne erstellt werden. So können Ansichten produziert werden, die von der Dombauhütte für Bauanalyse, Schadensdokumentation und Simulation historischer Bauzustände verwendet werden können.

Reale Darstellung

Die erstellten Fotodaten würden eine Einfärbung der Scandaten und damit eine foto-realistische Darstellung für weitere Anwendungen ermöglichen, sagt Studnicka. Das gesamte Volumen an Scan- und Bilddaten von etwas mehr als einem Terabyte wurde in nur vier Vermessungstagen generiert.

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