Waldviertel: Lokale Hilfe auf einen Klick
Essen auf Rädern, Einkaufsservice, eine Pizza-Bestellung oder ein Installateur-Notfalldienst. Vieles, das bisher als selbstverständlich galt, bekommt aktuell eine wichtige Bedeutung. Vor allem Personen, die zur Risikogruppe zählen, können nicht mehr so einfach Einkäufe erledigen wie bisher.
In der Region Zwettl sind die unterschiedlichen Services auf der Seite www.zwettlhilft.at zusammengefasst. „Es gibt schon so viele Nachbarschaftshilfsprojekte. Da ist mir die Idee gekommen, sie zentral zu sammeln“, sagt Fabian Todt, der die Seite ins Leben gerufen hat. Darauf findet man auch Infos, wie und wo man helfen kann.
Freiwillige springen ein
Etwa beim Hilfswerk Zwettl haben sich in letzter Zeit viele Freiwillige gemeldet, die nun als Fahrerinnen und Fahrer für Essen auf Rädern einspringen. Die ehrenamtlichen Helfer, die die warmen Speisen bisher ausgeliefert haben gehören eher zur Risikogruppe, sagt Todt, also habe es Ersatz gebraucht. So sprangen etwa Claudia Strasser, Philip Weinberger, Philip Fichtinger und Florian Schulmeister (im Bild oben) ein. Zubereitet werden die Speisen im Pflegeheim Frohsinn. Beliefert werden Kunden in den Gemeinden Zwettl, Großgöttfritz, Schweiggers und Waldhausen.
Ebenso auf der Seite vertreten ist Zuckerbäcker Wolfgang Fröschl. Er bietet für Familien, Einzelpersonen und Firmen einen Lieferservice an. Es gibt auch Tiefkühl-Gebäck zum selbst daheim Fertigbacken.
Viele liefern jetzt
Einerseits wollte Todt Menschen unterstützen, die Hilfe brauchen. Andererseits war es ihm ein Anliegen, regionalen Geschäften die Möglichkeit zu bieten, weiter Umsatz zu machen. Von vielen Bäckern oder Restaurants wüssten viele gar nicht, dass sie jetzt liefern. Das wollte er ändern.
So zum Beispiel das Gasthaus Schrenk. Dort hätte man normalerweise keinen Lieferservice. „Sie haben aber viele ältere Kunden. Daher hat man sich entschieden, weiter zu kochen“, sagt Todt.
Auf der Seite sind auch Initiativen von anderen Organisationen gesammelt. So wird auf die Caritas verwiesen, die Hinweise darauf gibt, wie man in der Nachbarschaft am besten Hilfe anbieten kann.
Das Hilfsprojekt der Stadtgemeinde Zwettl „Miteinander – Füreinander“ ist ebenso verlinkt. Jede und jeder, der seine Unterstützung anbieten möchte, kann sich beim Bürgerbüro melden und wird dann weiter vermittelt: 02822/5030.
In den Vordergrund drängt sich Todt nicht. Er biete nur eine Plattform, sagt der 26-Jährige. Er habe sich gefragt, wie er seine Fähigkeiten als Webentwickler in der aktuellen Situation sinnvoll einsetzen kann. Die Seite sei noch „Work in Progress“: „Jetzt kommen immer mehr Geschäfte dazu.“
Kommentare