Kann man Privatpersonen das Befüllen von Pools künftig wirklich verbieten?
Das kommt auf das jeweilige Gemeindewasserversorgungsgesetz an. In Kärnten dürfen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister künftig den sparsamen Umgang mit Trinkwasser faktisch vorschreiben, also verordnen. Bisher konnte man nur im Akutfall Maßnahmen ergreifen.
Doch die Kärntner Landesregierung brachte einen Entwurf zur Änderung des Gemeindewasserversorgungsgesetzes ein. Demnach soll es bald möglich sein, bereits präventiv aktiv zu werden, um Wasserknappheit zu verhindern.
Die Gemeinde kann in Zukunft etwa das Gießen von Pflanzen und Befüllen des Swimmingpools für eine bestimmte Zeit verbieten. Die Kontrolle, ob sich jemand tatsächlich an eine solche Verordnung hält, ist jedoch schwierig.
Auch in der Region Hartberg-Fürstenfeld in der Steiermark sind die Wasserressourcen knapp. 2022 gab es dort nur 530 mm an Niederschlägen, 2021 waren es noch 567 mm gewesen. Daher wurde beschlossen, dass das Befüllen von Pools untersagt ist und Verstöße gegen die Regelung mit hohen Bußgeldern geahndet werden.
"Die Strafe von 3.000 Euro soll den Ernst der Lage deutlich machen und falls wir auf einen Verstoß aufmerksam werden, wird diese auch vollzogen", stellte Wolfgang Zingl, Bürgermeister von Friedberg, klar.
Wie sieht es in den anderen Bundesländern aus?
Im Gegensatz zur Steiermark lehnt man in Niederösterreich ein generelles Pool-Verbot ab. Die ÖVP-NÖ setzt auf Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger: "Der Reigen an Verbotsvorschlägen vom Verbot des Verbrenner-Motors über das Verbot von Kurzstreckenflügen bis hin zu einem Poolbau-Verbot sind keine Beiträge zu einem bewussteren Lebensstil der Bevölkerung, ganz im Gegenteil: Damit untergraben wir ihre Eigenverantwortung und stoßen wir die Bürgerinnen und Bürger nur unnötig vor den Kopf", so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, ÖVP-Klubobmann Jochen Danninger und Gemeindebund NÖ-Präsident Johannes Pressl.
Welche Maßnahmen wurden sonst ergriffen?
Einige Gemeinden haben bereits eine "Pool-Steuer" eingeführt. In der oberösterreichischen Gemeinde Eberschwang wird etwa seit 2019 eine Abgabe für private Pools verlangt, die – je nach Größe des Pools – zwischen 50 und 100 Euro pro Jahr liegt.
Was passiert, wenn das Wasser einmal wirklich zu wenig ist?
Die Zuständigkeit liegt hier - wie bereits anfangs erwähnt - bei den Gemeinden und Bezirksverwaltungsbehörden. Gemeinden können bei Versorgungsengpässen einzelne Nutzungen, wie Poolbefüllung oder Rasenbewässerung, beschränken, so steht es im Gesetz. Zusätzlich können zugunsten der Trinkwasserversorgung bestehende Nutzungsrechte eingeschränkt werden.
Wie viel Wasser verbraucht ein durchschnittlicher privater Swimmingpool?
Der Wasserverbrauch kann stark variieren, abhängig von Faktoren wie der Größe des Pools, der Häufigkeit der Nutzung, dem Klima und den angewandten Wasseraufbereitungstechniken. Eine grobe Schätzung ergibt für einen herkömmlichen Inground-Pool mit einer Größe von etwa 32 Quadratmetern (8 x 4 Meter) und einer durchschnittlichen Wassertiefe von 1,5 Metern ein Wasservolumen von etwa 38.000 bis 45.000 Liter.
Gibt es nachhaltige Alternativen zu herkömmlichen Swimmingpools?
Natürliche Schwimmteiche oder Pools, die auf natürliche Weise gereinigt werden, erfordern weniger Wasser und Chemikalien. Mittlerweile gibt es auch spannende Lösungsansätze, um Pools gemeinschaftlich zu nutzen. Durch Pool-Sharing-Initiativen können mehrere Haushalte einen einzigen Pool teilen, wodurch der Gesamtwasserverbrauch deutlich gesenkt wird.
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