Millionenpleite einer Swimmingpool-Firma

Millionenpleite einer Swimmingpool-Firma
Den 62 Gläubigern werden 20 Prozent Quote binnen zwei Jahren geboten.

„Seit 20 Jahren sind Pools unsere große Leidenschaft. Diese Leidenschaft nutzen wir um dir bei der Verwirklichung deines Traumes zu helfen. Gerne beraten wir dich zu deiner individuellen Lösung!“, heißt es auf der Firmenhomepage. "Die Fertigung der Einstückbecken auf höchstem Niveau garantiert Individualität und Lebensdauer in einem. Aufgrund unserer besonderen Fertigungsmethode und Materialverwendung geben wir eine Gewährleistung zur Dichtigkeit auf 15 Jahre. Mehr Informationen über die Besonderheiten, die Herstellung und das Material findest du auf der GFK Pools Seite."

Die Rede ist von der APT GmbH mit Sitz in Ried im Innkreis. Das Unternehmen, das besser bekannt ist unter dem Namen "Aichinger Pools & Technik" (www.aichingerpools.com) hat ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Das bestätigen die Gläubigerschutzverbände Creditreform, AKV und KSV1870 dem KURIER. Das Verfahren wurde bereits eröffnet. Die Schulden werden mit rund 1,482 Millionen Euro beziffert.

"Die APT GmbH betreibt seit 2017 unter der Anschrift Hoher Markt 8a in Ried im Innkreis ein Unternehmen, das sich auf die Errichtung, den Vertrieb und den Service von Pool- und Wellnessanlagen spezialisiert hat. "An dieser Adresse befindet sich auch der Schauraum. An der Adresse Ottenedt 4, 4752 Riedau befindet sich der Poolpark. Diese Liegenschaft ist von der Gesellschafterin Frau Aichinger angemietet", weiß man beim AKV.

Die Pleiteursache

"Im Eröffnungsantrag wird angeführt, dass der Grund für die nunmehrige Insolvenz zum einen in der Corona-Pandemie und der dadurch eingeschränkten Geschäftsausübung gelegen ist. Nach Aufhebung der Bekämpfungsmaßnahmen habe sich herausgestellt, dass der Geschäftszweig der Schuldnerin quasi gänzlich zum Stillstand gekommen ist", heißt es weiter. "Zum anderen sei auch aktuell die Nachfrage nach Pools und Saunas aufgrund der veränderten Zinssituation und den Teuerungen im täglichen Leben nicht mehr mit der Nachfrage vor der Corona-Pandemie zu vergleichen, weshalb die notwendigen Umsätze nicht mehr erzielt werden konnten."

Das Unternehmen hatte zuletzt Verluste geschrieben. Im Jahr 2020 betrug der Bilanzverlust 87.800 Euro und der Verlustvortrag 145.500 Euro, Im Jahr 2021 betrug der Bilanzverlsust 42.200 Euro und der Verlustvortrag 87.800 Euro. 2012 wurden die Schulden mit 1,043 Millionen Euro beziffert. "Das Eigenkapital ist negativ. Durch hohe Gewinnzuwächse in den Jahren 2020 und 2021 wird ein Großteil wieder wettgemacht", hieß es im Geschäftsjahr 2021 im Bilanzanhang.

Die Zukunft

Die Schuldnerin strebt eine Fortführung und Sanierung an. Gemäß den vorgelegten Unterlagen sei das Unternehmen gewinnbringend fortzuführen, so der AKV. Die monatlichen Fixkosten eines Fortbetriebs betragen rund 20.000 Euro. Den 62 Gläubigern werden 20 Prozent Quote binnen zwei Jahren geboten.

 

 

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