Vienna City Marathon: Auch Geimpfte laufen nur getestet
Vollständig geimpft - und trotzdem zusätzlich getestet: Wer in drei Wochen beim Vienna City Marathon (VCM) mitmachen will, braucht einen negativen Corona-Test. Und zwar jeder Teilnehmer, auch Vollimmunisierte, also zum Beispiel Läufer mit beiden Teilimpfungen oder Genesene mit einer Impfung.
Diese über die 3-G-Regel hinausgehende Maßnahme ist den Virusmutationen geschuldet. „Damit versuchen wir, das Risiko der Verbreitung der Delta-Variante zu reduzieren“, begründet Hans-Peter Hutter, Leiter des Zentrums für Public Health an der Uni Wien. Der Umweltmediziner stand Marathon-Veranstalter Wolfgang Konrad und Organisationsleiter Wolfgang Wehr mit seiner Expertise zur Seite, um Covid-19-Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Daraus wurde ein 110 Seiten dickes Konzept, das bei der Stadt Wien eingereicht wurde. Genehmigt wurde es bisher allerdings noch nicht.
„Wir erwarten die Genehmigung“, versichert Marathon-Sprecher Andreas Maier am Freitag; wann sie eintreffen werde, ließe sich noch nicht sagen. Sollte die Behörde wider Erwarten die Veranstaltung neben Marathon, Halbmarathon und Staffel gibt es auch einen Zehn-Kilometer- sowie Kinderlauf untersagen, werde man über Folgen für die gemeldeten Teilnehmer „reden, wenn es so weit ist“. Derzeit sind für alle Läufe zusammen rund 26.000 Personen gelistet, die meisten für die Bewerbe am Sonntag.
Wann man sich testen lassen muss
Das Sicherheitskonzept des VCM basiert auf mehreren Punkten: Alle Läufer müssen einen negativen Test vorweisen, und das schon bei der Abholung der Startnummer. Aber Achtung: Der Test muss bis zum Start des jeweiligen Bewerbs gültig sein, sonst wird die Startnummer nicht ausgehändigt, das Laufen fällt flach. Behördlich verifizierte Antigentests gelten generell für 24 Stunden, bei PCR-Tests gibt es Unterschiede: Für Vollimmunisierte ist ein Zeitfenster von 72 Stunden möglich, für alle anderen 48 Stunden. Wer also am Sonntag, 12. September, um 9 Uhr beim Marathon starten will, darf sich als Nicht-Geimpfter frühestens am Freitag, 9 Uhr, testen lassen und muss den Test beim Abholen der Startnummer vorweisen.
Eigene Teststraßen stellt der VCM nicht auf die Beine. „Wien hat so große Testkapazitäten, dass das alles funktionieren wird“, versichert VCM-Sprecher Maier und verweist unter anderem auf das„Alles gurgelt“-Programm.
Zusätzlich wurde die Teilnehmerhöchstzahl auf 28.000 beschränkt, früher hatte der VCM bis zu 42.000 Läufer an einem Wochenende. Der Startbereich wird auseinandergezogen, um mehr Platz zu schaffen, ebenso werden die Labestationen entlang der Strecke größer. Im Ziel schnappt man sich die Medaille selbst, statt sie umgehängt zu bekommen. Maskenpflicht am Start oder im Ziel gibt es keine, für Zuschauer werden aber Maske oder Abstand empfohlen.
Graz läuft mit 3-G-Regel
Der VCM geht den Schritt zur Massenveranstaltung, andere Städte nicht: Frankfurt und Köln haben ihre für Oktober terminisierten Marathons abgesagt. Der nächste Marathon in Österreich nach der Absage der Veranstaltung in er Wachau ist jener am 10. Oktober in Graz: Veranstalter Michael Kummerer setzt dabei auf die bekannte 3-G-Regel. Wohnzimmer-Tests werden aber nicht akzeptiert.
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