Marathons im Herbst: Läufer kommen langsam auf Touren
Zwar sind - nach derzeitiger Verordnungslage - Großveranstaltungen wieder möglich, auch Publikumsläufe mit Tausenden Teilnehmern. Doch die Läufer scheinen nur langsam auf Touren zu kommen, die Anmeldungen für die Marathons und Läufe über kürzere Distanzen gehen nicht so flott wie sonst üblich.
„Die Leute sind generell etwas zurückhaltender, das sieht man schon“, berichtet Michael Kummerer, der „Kärnten läuft“ sowie den Graz Marathon veranstaltet.
So ging etwa für Graz vor dem Nenngeldsprung Startgebühren steigen gestaffelt, je näher der Lauf rückt nur etwa ein Fünftel der sonst zu einem solchen Termin üblichen Anmeldungen ein. Das hat mit der Sorge über womöglich erneut zu verschiebende Termine zu tun, aber auch mit der Dichte an Läufen: Einige Frühjahrsmarathons wie Wien oder Linz verschoben wegen Corona auf September und Oktober. Das macht die Anzahl potenzieller Starter pro Bewerb kleiner, weil die Läufe sehr dicht zusammen liegen.
Notbremse gezogen
Michael Buchleitner, Veranstalter des Wachau Marathon, zog deshalb vor kurzem die Notbremse und sagte für heuer ab: Kaum 500 Anmeldungen waren zu wenig, um kostendeckend zu sein. „Die neuen Varianten der Corona-Mutationen, divergierende Experten-Aussagen und erneut steigende Zahlen im Ausland verunsichern große Teile der Bevölkerung“, sah Buchleitner aber auch das bestehende Corona-Problem noch nicht überwunden.
Michael Kummerer sieht das für die Läufe in Klagenfurt und Graz nicht so drastisch. „Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Die Durchimpfungsraten werden weiter steigen.“ Die 3-G-Regel gilt, laufen darf nur, wer geimpft, getestet oder genesen ist; im Start-Ziel-Bereich gelte diese Vorschrift auch für Zuschauer, betont Kummerer. „Ich glaube, wir sind mit der 3-G-Regel gut versorgt.“ Rund 2.000 Anmeldungen hat er derzeit für den Oktobertermin in Graz, Rekordteilnehmerzahlen würde es heuer aber keine mehr geben. „Wenn wir in Graz 5.000 schaffen, dann bin ich positiv gestimmt.“ In gut gebuchten Jahren gingen fast doppelt so viele Läufer an den Start.
Plan B oder C
Sollte sich die Corona-Lage erneut verschärfen, hat Kummerer noch Plan B und C in petto: B hieße, weg vom Massenstart zu kleinen Gruppen mit ein paar Hundert Teilnehmern sowie kein Verweilen im Start-Ziel-Bereich, Zuschauer wären dort nicht gestattet. C wäre eine Hybrid-Veranstaltung: Jeder läuft alleine, verbunden aber durch eine App, so lief der Graz Marathon im Vorjahr ab.
Plangemäß starten wollen auch die Veranstalter des Torlaufs Dachstein: Der Trailrun steht für den 4. September auf dem Programm und führt über eine Strecke, wo andere eher wandern statt rennen. Gelaufen wird in entsprechend schöner, wenn auch anspruchsvoller Kulisse, es gibt zwei Distanzen: 24 Kilometer und 500 Höhenmeter oder die Volldistanz von 42 Kilometer über das Dachsteinmassiv, da gilt es dann aber auch insgesamt 2.500 Höhenmeter zu überwinden. Eine Ersatzstrecke ist ebenfalls vorhanden, das allerdings wegen schwerer einschätzbaren Wetterlage im Gebirge.
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